Jetzt werden schon E-Bikes frisiert

Ein frisiertes E-Fahrrad ist der Sonneberger Polizei in der Nacht zum Freitag ins Netz gegangen. Gegen 0.30 Uhr wurde ein 34-Jähriger im Bereich der Neuhaus-Schierschnitzer Bahnhofstraße kontrolliert. Dabei stellten die Polizisten fest, dass das Zweirad mit einem Magneten modifiziert wurde. Dadurch hatte das Pedelec eine höhere Leistung als von Werk aus. Für dieses leistungsgesteigerte Pedelec hätte der 34-Jährige eine Fahrerlaubnis sowie ein Pflichtversicherungskennzeichen benötigt. Beides konnte der Fahrer des Rades nicht vorweisen. Somit muss er sich nun in einem Strafverfahren verantworten.

Ein Pedelec zu frisieren ist kinderleicht. „Eine kleine Box, etwa so groß wie eine Streichholzschachtel, wird einfach auf den Geschwindigkeitssensor an der Kettenstrebe gesteckt. Alternativ gibt es so genannte Dongles. Hier wird ein winziges Kabel-Kit mit einem Klinkenanschluss an den Geschwindigkeitssensor angeschlossen, an den Anschluss kommt dann der Dongle“, berichtete die Stiftung Warentest schon vor fünf Jahren. Das Ganze schaffe auch ein Laie innerhalb von zehn Minuten. Anschließend verschiebt man noch ein wenig den Speichenmagneten – schon ist das Tuning komplett.

Die Tuninggeräte gaukeln der Elektronik vor, das Zweirad werde nur halb so schnell bewegt. Der Motor arbeitet aber wie gewohnt weiter, statt bei 25 Stundenkilometern auszuschalten. Tatsächlich fährt das Rad dann aber schon Tempo 50. „Geübte Radler können auf diese Weise eine Dauergeschwindigkeit von 35 bis 40 Stundenkilometern erreichen“ so die Stiftung Warentest.

Mit dem Tuning wird aus dem Fahrrad ein Kraftfahrzeug – mit allen Konsequenzen für Versicherungsschutz und Zulassung.