Der Meteorit von Elmshorn (ein frischer Fall im April 2023) kann ab sofort im Astronomiemuseum in der Sonneberger Sternwarte besichtigt werden
Im April ging ein himmlischer Steinregen über norddeutsche Dächer nieder. Das Astronomiemuseum Sonneberg präsentiert ab sofort einen dieser Meteoriten. Es folgen zwei Veranstaltungen zu dem Thema.
Der Meteorit von Elmshorn (ein frischer Fall im April 2023) kann ab sofort im Astronomiemuseum in der Sonneberger Sternwarte besichtigt werden
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Am 25. April 2023 um 14.14 Uhr wurde über Schleswig-Holstein eine spektakuläre Tageslicht-Feuerkugel gesichtet, welche von den Kameras des Allsky7-Netzwerks erfasst wurde, an dem die Sternwarte Sonneberg und das Astronomiemuseum beteiligt sind. Die Sonneberger Kamera konnte aufgrund starker Bewölkung und großer Entfernung keine Aufzeichnung machen. In Elmshorn bemerkten Einwohner kurz danach Einschläge auf Dächern und in ihren Gärten. Gefunden wurden Meteorite unterschiedlicher Größe, von einigen hundert Gramm bis zu mehreren Kilogramm Masse. Dieter Heinlein, Experte des Bavarian Meteorite Laboratory, hat umgehend die wissenschaftliche Untersuchung der Himmelssteine organisiert, welche noch nicht abgeschlossen ist. Es lässt sich jedoch bereits feststellen, dass es sich bei dem Meteoriten von Elmshorn um einen Chondriten, also einen Steinmeteorit, mit einem hohen Eisenanteil handelt. Die intensive Brekziierung deutet auf eine lebhafte Vergangenheit im Asteroidengürtel hin. Brekzien sind Gesteine, die aus Gesteinsbruchstücken zusammengesetzt oder durch Hitze zusammengebacken wurden.
„Wir haben uns direkt nach Bekanntwerden des Falls und der ersten Funde bemüht, ein Stück des Meteoriten für unsere Sammlung zu erhalten. Da die Hauptmassen, also die größten Stücke, wahrscheinlich bei den privaten Findern verbleiben, war es jedoch nicht einfach, an weitere Stücke zu kommen“, erklärt Thomas Müller, der Leiter des Astronomiemuseums. „Letztendlich ist es uns doch gelungen. Wir haben ein Stück des jüngsten Meteoritenfalls über Deutschland bekommen und können es in unsere Sammlung integrieren. Es wird seinen Platz in der Dauerausstellung des Astronomiemuseums im Meteoritenzimmer finden. Wir sind nach aktuellem Kenntnisstand eines der ersten Museen, das ein Stück des Elmshorn Meteoriten der Öffentlichkeit zugänglich macht“, fügt Müller stolz hinzu.
Das Astronomiemuseum lädt alle Interessierten herzlich ein, ab sofort dieses Stück des Elmshorn-Meteoriten zu bestaunen. Das Astronomiemuseum hat von Dienstag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Veranstaltungen zu Meteoriten: 30. Juni um 14 Uhr „Vom Asteroid zum Meteorit“. Das Museum will wollen zusammen mit Kindern viel zum Thema Meteorite ausprobieren, forschen und Fragen zu Asteroiden und Meteoriten beantworten.
30. Juni um 19 Uhr wird Dieter Heinlein zum internationalen „Asteroid Day“ zu Gast im Astronomiemuseum sein. Er wird über den größten deutschen Steinmeteoriten „Blaubeuren“ sprechen.