Sonneberg Bürgerbündnis sucht Mitstreiter

anb
„Nie wieder ist jetzt“ lautete die Botschaft von Demo und Kundgebung am Sonntag, 4. Februar, auf dem Piko-Platz. Rund 700 Teilnehmer setzten dabei ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Foto: Carl-Heinz Zitzmann/Foto: Carl-Heinz Zitzmann

„Sonneberg zeigt Haltung – Gemeinsam für Menschenwürde und Demokratie“, so lautet der Anspruch, dem sich ein neuer Zusammenschluss verbunden fühlt. Ziel ist der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Bündnis für ein weltoffenes und liebenswertes Sonneberg stellt sich breiter auf. Nachdem zur Demo-Premiere am Sonntag, 4. Februar, auf dem Pikoplatz vor allem Parteien zusammen mit Evangelischem Kirchenkreis Sonneberg, Awo und Diakonie nebst Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) das Geschehen bestritten, erlebt das Engagement für Demokratie und Menschenrechte nun einen neuen Anlauf, dies unter dem Titel „Sonneberg zeigt Haltung – Gemeinsam für Menschenwürde und Demokratie“.

Am 21. Februar wurde bei einem Aufschlagtreffen das Bürgerbündnis ins Leben gerufen, teilt Mitorganisator Johannes Heinrich mit. Am Tisch saßen neben den Organisatoren der Demonstration vom 4. Februar zu „Nie wieder ist jetzt“ weitere Vertreter von Verbänden, Vereinen, Parteien, Kirchen und Einzelpersonen. Überparteilich, unabhängig von politischer Verwaltung, erläutert der Wolkenrasen-Pfarrer.

Johannes Heinrich. Foto: Zitzmann/Carl-Heinz Zitzmann

Inhaltliche Basis ist der Text der Initiative „weltoffenes Thüringen“, der sich bereits über 6800 Unternehmen, Verbände, Vereine, soziale Einrichtungen, Institutionen, Einzelpersonen etc. in ganz Thüringen angeschlossen haben, teilt Heinrich mit. „Diesem Text wollen wir in Sonneberg ein Gesicht geben und dafür einstehen.“ Die Ziele des Zusammenschlusses lauten im Überblick:

•„Wir treten ein für ein weltoffenes und vielfältiges Thüringen.

•Wir stehen ein für die Achtung der Menschenwürde und der unteilbaren Menschenrechte – dies auch mit Blick auf die historische Verantwortung Deutschlands, insbesondere für die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus.

•Wir setzen uns ein für plurale Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – auch als Lehre aus den Erfahrungen zweier unterschiedlicher Diktaturen in Deutschland.

•Wir möchten ein Land, in dem Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptiert und willkommen sind.

•Wir wünschen uns einen friedlichen und respektvollen Umgang miteinander. Vorurteile, Ausgrenzung und Hass haben in einem weltoffenen und vielfältigen Thüringen keinen Platz.

•Wir treten ein für die Idee der Europäischen Einigung. Sie steht für Frieden, Solidarität und Wohlstand. Davon profitiert Thüringen in besonderem Maße.“

Das Bündnis, so Heinrich, möchte einerseits Bürger darin unterstützen, öffentlich für diese Werte einzutreten. „Andererseits wollen wir Bürger motivieren trotz sehr unterschiedlicher Sicht der Dinge wieder mehr miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch mit Menschen, deren Weltsicht man nicht teilt. Die tiefen Gräben, die zwischen Menschen verlaufen, können nur durch Zuhören und Austauschen überbrückt werden. Dafür erarbeitet das Bündnis aktuell ein geeignetes Format. Wir wahren den Respekt voreinander – auch vor allen, die diesen Aufruf aktuell nicht unterstützen können.“

Wer Interesse hat, sich dem Bündnis als Verein, Verband, Unternehmen oder anderer gesellschaftlicher Partner anzuschließen, kann sich gerne unter szh@mail.de melden. Weitere Informationen werden in den nächsten Wochen folgen, kündigt der Seelsorger an. „Wir hoffen durch diese zivilgesellschaftliche Initiative die Demokratie und den Zusammenhalt in Stadt und Landkreis Sonneberg zu stärken.“

Bilder