Die Türme stehen in Glut, die Junfern sind geschändet, die Sonne ging verloren, und zwischen Tod und Blut und Asche und Verwüstung herrscht der schwarze Fürst der Nacht: Mit solchen Worten erzählen Texte noch heute aus dem großen Krieg von 1618-1648. Zeitgenossen haben sie einst aufgeschrieben – die Barockdichter Friedrich von Logau und Andreas Gryphius etwa, oder der berühmte mitteldeutsche Theologe Paul Gerhard. Der Schauspieler Thomas Thieme hat aus ihnen vorgetragen – am Samstagnachmittag (5. Juli) in der Torkirche des Museums Kloster Veßra. Mit seiner tiefen, leicht besetzten Stimme. Die nicht klar ist, nicht klar sein darf für diesen Moment. Nur so kann sie den Sprecher glaubhaft machen, der den großen Weltenerzähler mimt – jenen also, der den Lauf der Welt gesehen hat. Und eben auch den Krieg.
Sommerkonzerte Eisfeld Thomas Thieme erinnert an den Lauf der Welt
Peter Lauterbach 06.07.2025 - 14:37 Uhr