„Das Ganze ist zum Selbstläufer geworden, so viele haben angerufen und wollten sich beteiligen“, freut sich Sabine Rimbach-Schöne. „Bei uns zu Hause war schnell kein Platz mehr, da stellte man unkompliziert das Gemeindeamt in Fischbach zur Verfügung“, ergänzt Nadine Arnrich. Auch in anderen Orten gab es Sammelstellen. Hygieneartikel, Windeln, Medikamente, Winterkleidung, Kinderwagen, Konserven, alles, was schnell organisiert werden konnte oder zu Hause lag, brachten die Leute. „Helfen, wenn Hilfe gebraucht wird.“ Von der Resonanz waren die Organisatoren selbst überrascht – auf dem eigens eingerichteten Spendenkonto sammelten sich bis Donnerstag 27 000 Euro. Auch Sachspenden nahmen so zu, das ständig neue Transporter geordert werden mussten. Dafür fehlte es an Freiwilligen, schließlich müssen die Fahrzeuge rund 1000 Kilometer gefahren werden. Viele Geschichten weiß Sabine Schöne, die Helfern und Spendern dankbar ist, inzwischen zu erzählen. Von einem Bauern, der Kartoffeln in Säcken mit dem Traktor brachte, Apotheken wie die Rhön-Apotheke in Kaltennordheim, die Medikamente und Verbandsmaterial eigens bestellten und kostenlos abgaben, die Chefin eines Marktes für Heimtierbedarf, die Futter für Haustiere anlieferte, und und und. Am Donnerstagabend wurde in Fischbach ein Transporter beladen – manches musste vorerst zurückbleiben. Am Freitag machten sich die Fahrer samt Begleiter in mehreren Konvois auf, in Richtung Polen zu fahren – vor Ort hat man Kontakte zu einer polnischen Frau geknüpft. Ziel soll Medyka sein, zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, wo sich ein Grenzübergang befindet. Dort wollen die Fahrer, zu denen Emerson Schöne und Frank Mindum gehören, am heutigen Samstag alles an Annahmestellen vor Ort abgeben. Sonntag oder Montag wollen sie zurück sein – hoffentlich ohne selbst Schaden zu nehmen.