Sola-Hütten-Fest Sola-Hütten-Fest: Am Abend waren alle glücklich

Karl-Wolfgang Fleißig

Anfängliche Regenschauer haben die Stimmung nicht trüben können: bei der Feier zum 65-jährigen Bestehen der Sola-Hütte bei Poppenhausen sind alle Gäste auf ihre Kosten gekommen.

 
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Auf nach Poppenwind hieß es am vergangenen Samstagnachmittag für Einheimische und Gäste, gab es doch dort ein Waldfest anlässlich des 65. Geburtstages der Sola-Hütte. Zahlreich waren die Hütten-Freunde gekommen.

Der Weg vom Ort in den Wald zur Sola-Hütte führte vorbei an Holzpoltern. Auf dem Festplatz standen Bierzeltgarnituren und ein Zelt schütze vor der Witterung. Aufgrund des anfänglichen Regenschauers wurden flugs noch weitere Pavillons herbeigeschafft und die Tische und Bänke von der Nässe befreit. Der Wettergott hatte aber schließlich ein Einsehen und ließ den Regen abebben. Das erste Grün der Laubbäume und der gesunden Nadelbäume gab dem Festplatz eine eigene farbliche Gestaltung.

Poppenwinds Ortsteilbürgermeisterin und gleichzeitig Auengrunds Dorfkümmerin Christine Stubenrauch freute sich in ihrer Begrüßungsrede über das Interesse an der idyllisch gelegenen – und nunmehr 65 Jahre zählenden – Sola-Hütte und fasste die Geschichte der Hütte im Wald nahe Poppenwind zusammen. Im Jahr 1997 wurde das Sola-Hüttenfest aus der Taufe gehoben. Jeweils im Abstand von zehn Jahren wurden weitere Feste gefeiert. Nun wollte man jedoch nicht bis zum Jahr 2027 warten und hat den Zeitraum von zehn Jahren einfach halbiert.

„Den Bürgerinnen und Bürgern liegt dieses Kulturgut sehr am Herzen“, so Christine Stubenrauch. „Viele haben in 65 Jahren des Bestehens viel zum Erhalt beigetragen. Möge die Sola-Hütte ohne Sturm, Blitz und Vandalismus weiter bestehen, damit auch in Zukunft der Leitspruch gilt, der ihr vor 60 Jahren gegeben wurde.“ Dieser ist über dem Hütteneingang zu sehen und lautet: „Wolltest Müh’ und Sorgen du vergessen, hast du nicht vergebens hier geruht. Dafür sollst den Dank du nicht vergessen: Schütze Hütt’ und Platz wie eignes Gut.“ In diesem Spruch sieht sie auch einen Friedensgedanken, der gerade in der heutigen Zeit wichtig sei. Aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Bürger – an diesem Nachmittag der Gäste und Einheimischen – sei Garant für Erfolg.

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Gruppe „Gschmouk on the Obstler“ und heizte den Besuchern mit Stimmungsmusik ordentlich ein, sodass geschunkelt und mitgeklatscht werden konnte. Natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Da gab es unter anderem die Poppenwinder Powerfrauen – das ist die Sportgruppe im Ort – und Mitglieder des Heimatvereins, die für Kaffee und Kuchen sorgten. Rassekaninchenzüchter des Poppenwinder Vereins T512 und „flexible Springer“, wie sie sich nannten, sorgten für Gulaschsuppe und Fischbrötchen oder auch Gebratenes vom Grill. Der Feuerwehrverein zeichnete für die Getränkeversorgung verantwortlich. Auch für kurzweilige Stunden der Kinder war gesorgt. Um die Kinderbeschäftigung mit Spiel und Spaß kümmerten sich Maria Dolak und Alexandra Kiebler.

Die Möglichkeit, die Sola-Hütte zu erreichen, war unterschiedlich. Da kamen Wanderer des Wegs, andere hatten sich auf das Fahrrad oder E-Bike geschwungen oder nutzten den Shuttle-Service vom Ort aus zum Waldfest. Auch mit dem eigenen Fahrzeug wurden die zwei bis drei Kilometer in Angriff genommen und sogar ein Besucher, Rolf Döller aus Birkenfeld, hatte sein Pferd gesattelt und kam hoch zu Ross an.

Zu den Wanderern gehörte auch Dr. Edgar Moßler aus Brünn. Er hatte sich vom anfänglichen Wetter nicht abschrecken lassen und die fünf Kilometer zum Waldfest zu Fuß und mit Wanderstock zurückgelegt. Immerhin sei die Sola-Hütte ein markanter Punkt. Die Gleichamberger Familie Gräbner gehörte ebenfalls zu den Geburtstagsgästen. Der gebürtige Poppenwinder Jens Gräbner lässt es sich nicht nehmen und ist nach seinen Worten bei jedem Hüttenfest dabei. Heimatverbundenheit ist ihm wichtig.

Fortsetzung ja, aber wann?

Mit dem Bike vom Schleusinger Ortsteil Heckengereuth war Familie Kirchner gekommen. Gunter Kirchner war bereits im Jahr 1957 bei der Eröffnung der Sola-Hütte dabei. Sein Onkel, der damalige Revierförster Fröbel, hatte den Hüttenbau veranlasst. Vor fünf Jahren hatte es ihn letztmalig an die Hütte geführt. Für Regina Gräbner war es das erste Waldfest, das sie miterlebte. Aber sie komme durchaus öfter hier vorbei.

Ortsteilbürgermeisterin Christine Stubenrauch dankt allen, die in den Jahren des Bestehens dieser Hütte zu deren Erhalt beigetragen haben und denjenigen, die das 65. Hütten-Jubiläum mit organisiert, vorbereitet und durchgeführt haben. Und sie hofft, dass auch künftig weitere Waldfeste stattfinden können. Warum eigentlich nicht im kommenden Jahr? Dann wäre es das 66. Jahr des Bestehens der Sola-Hütte und das fünfte Mal, dass ein solches Fest stattfinden würde. Immerhin – würde es sich nicht lohnen, auch eine Schnapszahl zu feiern? Wie auch immer: nach dem Waldfest ist vor dem Waldfest. Vielleicht gibt es demnächst ja wirklich wieder einen Grund zum Feiern – ansonsten spätestens jedoch in fünf Jahren, wenn es heißt: Auf an die Sola-Hütte, denn sie besteht seit 70 Jahren.

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