Skulpturen-Enthüllung Verein lüftet Igelmann-Geheimnis

Tobias Rosenbaum

Fünf Jahre, nachdem er in Steinach aus einem Kiefernstamm gefertigt wurde, hat er nun seinen endgültigen Platz gefunden: Der Igelmann im Neuhäuser Ortsteil Igelshieb, den der Heimatverein seinerzeit in Auftrag gegeben und nun offiziell enthüllt hat.

 
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An der Rennsteig-Promenade in Igelshieb wacht nun ein hölzerner Igel über den scheinbar unbedeutenden Ortsteil der Stadt Neuhaus am Rennweg. Das Stacheltier sitzt auf der Schulter des Deutschen Michel und weiß dazu auf einer Tafel über seinen Lieblingsort einiges zu erzählen. So zum Beispiel, dass Igelshieb, einstige Siedlung und Straßendorf, heute einen Großteil der Neuhäuser Industrie- und Gewerbebetriebe in seiner Gemarkung beheimatet. Das müsse öffentlich erwähnt werden, sagte Tobias Rosenbaum, Vorsitzender des Heimatvereins Neuhaus, in seiner Ansprache zur Einweihung der vom Verein gestifteten Holzskulptur vergangene Woche.

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Den hölzernen Igel hatte aus einem Weymouthskiefernstamm Michael Steigerwald geschaffen. Der aus Steinach in Baden stammende Holzbildhauer ist gern gesehener Akteur beim alljährlich stattfindenden Bildhauersymposium in Steinach. Und so war er etwa auch im Jahr 2017 vor Ort, als er den Deutschen Michel mit Igel auf der Schulter im Auftrag des Vereins erschuf. Bedauerlicherweise lag die Figur seitdem beim Heimatverein in einer Garage und wartete auf seine Bestimmung.

Mehrere Anläufe, sie aufzustellen, scheiterten aus verschiedensten Gründen. Schließlich kam das Thema im Zuge einer Diskussion zum Neuhäuser Tourismuskonzept Anfang 2022 noch einmal aufs Tableau. Mit Unterstützung der Stadtverwaltung waren Genehmigungen bei Forst und unterer Denkmalschutzbehörde schnell eingeholt, sodass im September der Bauhof die Zwei-Meter-Statue am Rennsteig platzieren konnte.

Ein paar Wochen später, als sich das Wetter beruhigt hatte, stand nun endlich die offizielle Einweihung am 12. Oktober an. Neben dem Neuhäuser Bürgermeister Uwe Scheler, Pfarrer Henry Jahn und einigen Stadträten fanden auch mehr als drei Dutzend Bürger aus Igelshieb und Umgebung den Weg an den Rennsteig. Zwischen Trompetenklängen, die Uli Greiner aus Lichte/Geiersthal in die Abenddämmerung schickte, preiste der Heimatvereinsvorsitzende Rosenbaum noch einmal den Ortsteil Igelshieb. Die (positiv) folgenreiche Ansiedlung des Röhrenwerks auf Igelshieber Grund und auch all die verdienten Bürger wie Heinrich Geißler, Albin Schaedel (Neuhäuser Ehrenbürger), Baldur Schönfelder und Hans-Peter Müller („Hans im Glück“) blieben nicht unerwähnt. Letztendlich dankte Rosenbaum noch dem Forstrevierleiter Jens Ulbricht, der Firma Frank Hellmich, die unkompliziert den Metallfuß gefertigt hat, und auch der Stadt Neuhaus, insbesondere dem Bauhof. Im Gegenzug bedankte sich Bürgermeister Scheler noch einmal beim Heimatverein für seine Arbeit. Auch ein Gedicht sollte bei der Enthüllung nicht fehlen, das hatte Pfarrer Jahn aus seiner Jugend parat: „Fuchs und Igel“ nach Wilhelm Busch. Dazu ließen sich die Anwesenden die Igelplätzchen schmecken, die Mitglieder des Heimatvereins extra zur Einweihung gebacken hatten.

Wer den „Michel“, wie ihn schon einige Igelshieber nennen, besuchen möchte, sollte sich eine kleine Rennsteigwanderung von Neuhaus an den Bahnhof Ernstthal vornehmen. Irgendwo unterwegs leuchtet dann am Waldesrand die durch die Lasur hell gehaltene Skulptur auf.