Skitouren-Wettkampf Nächtliches Spektakel am Fellberg

Norbert Kleinteich

Hell erstrahlt die Skiarena Silbersattel in Steinach am Freitagabend. Betreiber und Deutscher Alpenverein (DAV), Sektion Sonneberg, veranstalten gemeinsam den ersten Thüringer Skitouren-Wettkampf.

 
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Ideale Schneebedingungen, leichter Frost, etwas Wind und Schneegriesel – das waren die Begleiterscheinungen für die 13 Starter, die sich zur Premiere beim „Wettkampf der Extraklasse in Thüringen“ für eine Startgebühr von zehn Euro angemeldet hatten. Dichter Nebel herrschte auf dem Fellbergplateau, zu dem die Teilnehmer Freitagabend um 21 Uhr für den ersten Thüringer Skitouren-Wettkampf in der Skiarena aufbrachen. Vom Start an der Mittelstation war der Aufstieg auf einer Strecke von anderthalb Kilometern mit 250 Höhenmetern zu bewältigen, bevor die Teilnehmer in rasanter Fahrt um die aufgestellten Tore hinunter zu Start und Ziel rauschten.

Für einen echten Skitouren-Wettkampf ist eine gute Ausrüstung wichtig, wenn man an vorderster Stelle nach oben kommen möchte. Wer kennt nicht die Quälerei bergauf, wenn der Puls hämmert, die Gesichtsfarbe einer Tomate ähnelt? Dafür gibt es die Skifelle, mit denen die Ski beim Aufstieg gut im Schnee haften. In den verschiedensten Modellen. Interessierte können zwischen Nylon-, Mohair- und Mix-Fellen wählen.

War zunächst die Bewertung in Altersklassen geplant, so erfolgte am Ende wegen der geringen Anzahl der Teilnehmer eine Einzelwertung. Mit einer Zeit von 13,39 Minuten kam Hannes Naumann vor Christof Thomae (14 Minuten) und Uwe Krauss (15,04 Minuten) ins Ziel. Als einzige Vertreterin des vermeintlich schwachen Geschlechts hatte Maren Leipold mit 20,23 Minuten nicht die schlechteste Zeit. „Es war eine schöne Idee. Ich habe erst in der Woche davon erfahren. Da habe ich mir gedacht, ich muss da mitmachen. Sonst bin ich immer nur rein aus Hobby unterwegs. Diese Möglichkeit hier vor Ort fand ich toll. Ins Schwitzen sind wir nicht gekommen, nur aus der Puste“, sagte die 45-Jährige.

Zur Siegerehrung erhielt Maren Leipold dann nicht nur eine Medaille, sondern auch ein großes Dankeschön für ihre Fairness. Einem Mitstreiter war ein Ski beim Aufstieg entglitten. Ohne ihren beherzten Eingriff wäre der Ski wohl ins Tal gerutscht, aber sie brachte das Teil mit nach oben.

Die Idee zu dem Skitouren-Wettkampf hatte Skiarena-Betreiber Axel Müller, der selbst auch gerne in die Berge geht. „Es war jetzt der erste Versuch, und alle, die dabei waren, hatten einen Riesenspaß. Es ist ein Format, was am Fellberg funktioniert. Beim nächsten Mal mit etwas Vorlaufzeit werden wir sicher noch ein paar mehr Leute begeistern können. Es war ein sehr schöner Abend, Thüringen Alpin in Steinach hat funktioniert“, resümierte Axel Müller, bevor der Abend mit einer Skiparty bis Mitternacht gekrönt wurde. Sein Dank galt der Unterstützung durch den SV 08 Steinach und die Bergwacht mit Dr.Leidenfrost.

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