„Wir denken in vielen Dingen gleich, sind aber nicht ganz auf einer Wellenlänge“, beurteilte sie das Verhältnis zu Schreyl, „und ich denke, dass es für beide Seiten jetzt die beste Lösung ist.“ Dies bestätigte auch der Coach aus Altersbach mit versöhnlichen Worten: „Ja, so ist es für alle gut.“
Beim Crosslauf am Samstagvormittag wird Carl schon nicht mehr dabei sein: „Das war vorab so geplant, zumal wir Samstagmittag direkt zum Club der Besten nach Italien abreisen werden.“ Nach dem Kurz-Urlaub in Kalabrien und ein paar Trainingstagen in Oberstdorf wartet anschließend bereits der nächste Abstecher in den Schnee auf die Südthüringerin – beim Auswahl-Lehrgang auf dem Dachsteingletscher im Ramsau.
Im Schatten der Team-Olympiasiegerin entwickeln sich unter Schreyls Regie weitere Talente aus der hiesigen Region. „Helen ist knapp am Finale gescheitert und gute Sechste geworden. Man darf da aber die Messlatte nicht zu hoch anlegen, sie ist keine gemachte Sprinterin. Ich bin mit ihrem Auftritt sehr zufrieden“, kommentierte der Trainer das Abschneiden der aktuellen Junioren-Weltmeisterin Helen Hoffmann im Sprint.
Die obligatorische und traditionelle Testwoche in Oberhof sei laut Schreyl „eine gute Standortbestimmung für die jungen Sportlerinnen“. In der Tat sind die Möglichkeiten, sich national mit den Besten zu messen, äußerst rar. Schreyl: „Die Chance ist eigentlich nur im Sommer gegeben. Im weiteren Saisonverlauf sieht man sich nicht mehr.“
Für Helen Hoffmann, Lisa Lohmann und Lara Dellit ist die U23-WM Ende Januar in Kanada das große Saisonziel. „Dort wollen wir nicht nur hinfahren, dort wollen wir auch wieder was mitnehmen“, sagt Schreyl. Sollte dies gelingen, ist sogar ein Start bei der „großen“ WM, die erst Ende Februar in Planica beginnt, denkbar. „Vom Zeitpunkt her und mit Blick auf den Formaufbau könnte das im Optimalfall sogar gut passen“, blickte der Trainer voraus. Ein Wiedersehen mit der Elite in Planica würde gewiss Freude machen.