Skilanglauf Asbacher verfolgt ehrgeizige Ziele

Von Thomas Klemm
Der Skilangläufer Paul Gräf vom WSV Asbach in der Oberhofer Skihalle. Foto: Gerhard König

Der Skilangläufer Paul Gräf vom WSV Asbach hofft, sich bei den Wettkämpfen in Oberstdorf für die U-23-Weltmeisterschaft Mitte Februar im finnischen Vuokatti qualifizieren zu können.

 
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Oberhof - Sportlerinnen und Sportler haben derzeit mit vielen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Finden die Wettkämpfe zu den geplanten Zeiten an den geplanten Orten statt, wie lässt sich das Training gestalten und bleibt man vom Coronavirus verschont? Das dürften die wichtigsten Fragen sein, die sich die Aktiven derzeit stellen. Den Wintersportlern geht es in diesen Wochen ganz genauso. Deshalb ist es für sie wichtig, dass wenigstens ein paar wichtige Wettkämpfe stattfinden können. Einer davon ist die Nordische Weltmeisterschaft in Vuokatti (Finnland) vom 8. bis 14. Februar. Eigentlich sollten die Welttitelkämpfe Anfang Februar in Zakopane ausgerichtet werden, aber die Veranstalter machten einen Rückzieher. Es herrschte Unsicherheit, wer die WM übernimmt, bis sich die Finnen dazu bereit erklärten. Die Skispringer und nordischen Kombinierer kommen übrigens in Lathi auf ihre Kosten.

Um sich für diese Weltmeisterschaften in den Fokus zu bringen, werden an den kommenden beiden Wochenenden in Oberstdorf einige Qualifikationswettbewerbe über die Bühne gebracht. Einer von denen, die hier gut abschneiden und das Ticket für Vuokatti lösen wollen, ist Paul Gräf. „Am Donnerstag fahre ich nach Oberstdorf, um an den folgenden beiden Wochenenden hier zu starten. Es werden so eine Art Trainingswettkämpfe werden, deren Ergebnisse als Qualifikation für die WM wichtig sind“, erklärte der 20-jährige Thüringer.

Gut vorbereitet

Paul Gräf fühlt sich gut vorbereitet. Er konnte in den vergangenen Wochen sein Trainingspensum gut durchziehen und blieb bisher von Blessuren und dem Corona-Virus verschont. „Ich bin gesundheitlich bisher sehr stabil, habe alle drei bis vier Tage Corona-Tests absolvieren müssen, die sämtlich negativ ausfielen“, erklärt er. „Ehrlich gesagt hat mich die ganze Krise bisher nicht sehr eingeschränkt. Wir als Sportler sind da sehr privilegiert. Wir sind in unserem eigenen Kosmos und ich muss sagen, dass der Deutsche Skiverband da einen sehr ordentlichen Job macht.“ Damit meint der Wintersportler den möglichst großen Rundumschutz vor dem Corona-Übel. Dazu gehört, dass die Sportler weitgehend von der Umwelt abgeschirmt werden. „Ich wohne in letzter Zeit immer in einer Zweier-Gemeinschaft mit dem Erfurter Sportsoldaten Jacob Walther. Wenn wir unterwegs sind, haben wir immer unsere eigenen Hotels beziehungsweise Unterkünfte und unsere eigene Küche. Wir führen momentan ein richtig privilegiertes Leben, wenn man es mit dem der meisten anderen in unserer Bevölkerung in den jetzigen Zeiten vergleicht“, ist Gräf überzeugt. „Den Jahreswechsel haben wir beispielsweise ungestört in Obertilliach in Osttirol verbringen können.“

Der Start in die Saison ist dem für das Zoll Ski Team startenden Langläufer gut gelungen. Beim Continental-Cup im vergangenen Dezember konnte er sich gut platzieren. Als Zwanzigjähriger gab er in der U-23-Kategorie eine gute Figur ab.

Von seiner Reise vom Continental-Cup im Dezember kam er mit drei Top-Ten-Platzierungen in der Altersklasse U 23 zurück. „Damit war ich schon sehr zufrieden“, so der angehende Zollbeamte.

Auf internationaler Bühne ist der gebürtige Schmalkalder mittlerweile kein Unbekannter mehr. Bei seinem Debüt bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2019 in Lathi konnte er bereits erste Achtungszeichen setzen. Seine Platzierungen: 48. im Sprint und 55. über auf der 30-km-Strecke im klassischen Stil. „Mein persönliches Ziel ist es, mich gegenüber meinen Resultaten von Lathi 2019 zu verbessern. Außerdem will ich den Sprung in die Staffel schaffen und mit den Jungs die Bronzemedaille von Lathi verteidigen“, hatte er gegenüber unserer Zeitung als Vorgaben für die Heim-WM in Oberwiesenthal vor einem Jahr angedeutet. Ziele, die er dann aber auf später verschieben musste. Das Erlebnis im Erzgebirge blieb ihm verwehrt.

Für die kommenden Wochen hat sich der ehrgeizige Paul Gräf in sportlicher Hinsicht einiges vorgenommen. „Ich möchte erstmals zu einer U-23-Weltmeisterschaft und dafür in Oberstdorf gut abschneiden. Ich weiß, dass es für mich als Sportler des jüngeren Jahrgangs in der U 23 schwer wird, aber ich will kämpfen. Im COC-Cup strebe ich, falls es irgendwann normal weitergeht, wenigstens Top-Ten-Platzierungen an. Und vielleicht lande ich mal auf dem Treppchen.“

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