„Dass ich das Bergtrikot verteidigt habe, macht mich schon stolz. Ansonsten bin ich natürlich nicht ganz zufrieden“, erklärt Thomas Bing vom Rhöner WSV unumwunden nach seinem dritten Rennen über 90 Kilometer von Sälen nach Mora in Schweden. Der Rennauftakt verlief für den 33-Jährigen nach Maß. Die erste und einzige Bergwertung nach dem drei Kilometer langen Startberg erreichte er als Zweiter von 15 000 Teilnehmern. „Wie wir da hoch drücken mussten, war schon fast unnormal. Aber ich hatte mein erstes Ziel, das Bergtrikot zu verteidigen, erreicht. Danach hatte ich Anschluss an eine Vierergruppe an der Spitze, ließ mich aber bewusst zurückfallen in die Verfolgergruppe, weil ich dachte, dass die vier eh wieder eingeholt würden“, erläutert der in Oberhof lebende und trainierende Athlet die frühe Rennphase. In der großen Gruppe mit nahezu allen vermeintlichen Favoriten, unter anderem auch dem 13-maligen Weltmeister Petter Northug, lief Thomas Bing lange Zeit mit, merkte aber schon, dass sein Ski abbaute: „In der Mitte des Rennens hat mein Ski angefangen zu saugen. Ich bin aus der Gruppe rausgefallen und habe auf den letzten 45 Kilometern nur noch gekämpft, um den 35. Platz zu halten.“ Das war Thomas Bing letztlich auch gelungen. Mit knapp 16 Minuten Rückstand auf den Sieger Torleif Syrstad aus Norwegen ist der Thüringer Zollbeamte bester Deutscher und zweitbester Nicht-Skandinavier bei dem 100. Vasaloppet geworden. Zudem hat er sich mit seiner Platzierung gute Chancen erhalten, am Ende der Ski Classics Tour unter die Top-Ten zu gelangen. Noch stehen vier Wettbewerbe aus. Bevor Thomas Bing am 16. März beim berühmten Birkebeiner in Lillehammer über 54 Kilometer wieder um Ski Classics-Punkte kämpfen wird, startet er am Wochenende in der Schweiz beim Engadin Skimarathon: „Den nutze ich vor allem als Training.“