Immer wieder legen Forscher in der versunkenen Römer-Stadt Pompeji unbekannte Räume oder Skelette von Opfern des Vesuvausbruchs frei. Ihre Funde geben bis heute einen Einblick in das Leben von damals.
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Als der Vesuv am 24. August des Jahres 79 n. Chr. ausbricht, regnet es binnen kurzer Zeit Asche und Vulkangestein, bis die Schicht auf dem Boden rund drei Meter beträgt. Wer sich im Freien aufhält, hat kaum eine Überlebenschance. Andere Menschen sind in ihren Häusern eingeschlossen, werden verschüttet oder ersticken, als giftige Gase die Stadt erreichen.
Archäologen haben jetzt in der versunkenen Stadt die Skelette zweier Opfer des verheerenden Vulkanausbruchs aus dem Jahr 79 n. Chr. gefunden. Die Forscher gehen davon aus, dass es die Überreste einer Frau und eines Mannes sind, die während des Ausbruchs des Vesuvs in einem Raum Schutz suchten. In dem Raum, in dem die Skelette entdeckt wurden, sind derzeit Ausgrabungen im Gange, wie der Archäologiepark mitteilte.
Das Skelett der Frau wurde auf den Überresten eines Bettes entdeckt. Bei ihr wurde ein kleiner Schatz mit Gold-, Silber- und Bronzemünzen sowie goldenen Ohrringen und Perlen gefunden. Anhand der Einrichtung gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei dem Raum, in dem sie gefunden wurde, um ihr Schlafzimmer handelte. Die Frau und der Mann wählten den Raum als Zufluchtsort vor dem Ascheregen und Gesteinsfragmenten während des Vulkanausbruchs.
Der Raum war nach Angaben des Archäologieparks so gut abgedichtet, dass nur die umliegenden Räume von Bimsstein gefüllt waren. Allerdings war dadurch die Tür versperrt, sodass sie in dem kleinen Raum eingeschlossen waren und dort starben. Die Forscher konnten rekonstruieren, welche Möbel sich dort während des Ausbruchs befanden: ein Bett, eine Truhe, ein Leuchter und ein Tisch mit einer Marmorplatte sowie weitere Gegenstände.
In der versunkenen Römer-Stadt am Fuße des Vesuvs stoßen Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde. Im Jahr 79 n. Chr. bedeckten Asche, Schlamm und Lava nach mehreren Vulkanausbrüchen die antike Stadt. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung geben bis heute einen Einblick in das Leben von damals.
Seit 1997 gehören die archäologischen Reste zum Unesco-Weltkulturerbe. Die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung geben bis heute einen Einblick in das Leben von damals. Heute gehört der Park zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.
Spatenforscher gehen davon aus, dass bei dem Vulkanausbruch 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Pompeji starben. Von der 22 Hektar großen archäologischen Stätte ist etwa ein Drittel immer noch unter Vulkanasche begraben. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien.
Der Ausbruch des Vesuv bei Neapel im Jahre 79 n. Chr. ist das bekannteste Beispiel einer solchen Plinianischen Eruption. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter mächtigen Decke aus Asche und Bimsstein verschüttet, Tausende starben.
Plinianische Eruptionen sind gewaltige explosive Vulkanausbrüche, die mit enormen Aschenfällen verbunden sind. Ihren Namen verdanken sie dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang Pompejis in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel, der Naturforscher Plinius der Ältere, fand bei diesem Ausbruch den Tod.