Showprogramm „In Nurde ist heut’ Karneval“

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Licht aus, Spot an, Vorhang auf: Im Bürgerhaus in Kaltennordheim wurde ein buntes Karnevalsprogramm geboten. Foto: privat

Bühne frei und „Nurde Helau“: Zum 57. Mal präsentierten die Kaltennordheimer Karnevalisten ihr Showprogramm im dreimal ausverkauften Bürgerhaus.

 
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Der Termin steht. Die Verträge sind gemacht: Saal, Musik, Technik. Diesmal kommt nichts dazwischen, da sind sich alle ganz sicher. Es ist Herbst 2022 – die Proben können endlich beginnen: Tänze, Bütten, Lieder. Groß ist die Vorfreude nach Jahren der karnevalistischen Entbehrung. Viele möchten mitmachen. Vorn dran die Kinder. Für einige ist es eine Premiere, auf der närrischen Bühne zu stehen. Gestartet wird mit 23 Mädchen, die zu den jüngsten von insgesamt sieben Tanzgruppen zählen. Im Wechsel wird nun wöchentlich geprobt. Sechs Trainerinnen kümmern sich, investieren viel freie Zeit. Der Anspruch ist groß und die Zeit rennt immer schneller dem lang ersehnten Auftritts-Wochenende entgegen.

Noch zwei Wochen. Der Kartenvorverkauf erfreut sich einer riesigen Nachfrage. In wenigen Stunden sind alle drei Programmtage komplett ausverkauft. Es wird wieder gemütlich im Kaltennordheimer Bürgerhaus.

Noch wenige Tage, die heiße Phase bis zum ersten Programmabend beginnt: Saal, Bühne, Theke, Mitwirkenden-Garderobe werden eingeräumt, geschmückt und ins richtige Licht gerückt. Alle packen mit an: Stühle, Tische, Getränke, Deko, Technik, Schminke … Treppauf, treppab, unzählige Schritte zwischen Generalproben, Kostümschneiderei und spürbar steigender Aufregung.

Es ist so weit, Freitagabend. Das Publikum sitzt, in bester Stimmung sind die erwartungsfrohen Blicke auf die Bühne gerichtet. Der Vorhang öffnet sich, Licht aus, Spot an. Punkt 19.30 Uhr. Die Gardemädchen laufen ein. Endlich wieder Karneval in Kaltennordheim. Herzklopfen im Takt zur Musik. Zum 57. Mal. Die Mitwirkenden wuseln zwischen Bühne und Garderobe. Geben Vollgas aus Leidenschaft. Im fliegenden Wechsel zwischen charmanter Moderation, Tanz, Gesang und gesprochenem Wort. 70 Karnevalisten zwischen 6 und 66 Jahren bilden das närrische Miteinander im dreitägigen Ausnahmezustand. Routine gibt es nicht. Dafür Lampenfieber, steigender Blutdruck, „Suchtgenuss“. Freudige Anspannung wird zum treuen Begleiter vor und hinter den Kulissen. Der Fokus stets auf das Publikum gerichtet, steht die große Hoffnung im Raum, den Gästen unbeschwerte, fröhliche und kurzweilige Stunden zu bereiten. Dabei soll möglichst niemand bemerken, wie die Zeit vergeht. Immerhin dauert das karnevalistische Showprogramm weit mehr als vier Stunden. Ohne Elferrat und Prinzenpaar wohlgemerkt, diese gab es in Kaltennordheim noch nie. Stattdessen erklingt seit Jahrzehnten die karnevalistische Hymne durch den Saal und verkündet vergnügt: „In Nurde ist heut Karneval, ja nur für ein paar Stunden“. Das altbekannte Lied vereint die Menschen im Saal am Freitag genauso wie am Samstag und Sonntag. Nur eine Liedzeile konnte diesmal nicht erfüllt werden: „Wenn Uli auf der Bühne steht…“. Als „Chef“ und „Hausmeister“ seit vielen Jahren beliebt und bekannt, fehlten Ulrich Schramm und Waldemar Thomas auf der närrischen Bühne spürbar. Bleibt der Wunsch auf eine Rückkehr im nächsten Jahr, beim 58. Mal „Nurde Helau“.

Die Karnevals-Tage vergingen viel zu schnell, wie viele Mitwirkende finden. Saal, Bühne, Theke, Garderobe sind wieder umgeräumt und abgeschmückt. Das Licht ist ausgeschaltet, der Vorhang geschlossen. Doch es wuselt schon wieder – gedanklich. Insbesondere in den Köpfen des Vorstandes des Kultur- und Karnevalsvereins „Andreas Fack“. Schließlich ist diese Organisation eine anspruchsvolle Herausforderung. Jedes Mal aufs Neue. Doch Katrin Walter, Kerstin Salzmann und Michael Eisenhardt sind damit nicht allein. Unterstützung gibt’s auch von den Mitwirkenden. Wie gewohnt. Die Planungen für 2024 haben somit begonnen. Denn nach dem Karneval ist bekanntlich vor dem Karneval.

Vor und hinter den Kulissen:

Tänze:
 Garde, Kinderballett „Vaina“, Showtanzgruppe „Medley“, No Limits „Ägypten“, Crazy G Dancers „Medley“, Hot Flames „Girl’s Punk“, Männerballett „Handwerker“ Gesang:
 Claudia Wiedon, Beatrice Eschweiler, Stephan und Jenny Heym, Mona-Lisa-Kampfgeschwader Bütt/Sketch:
 Maik und Max Steinmetz; Heike Brehm und Fred Schmidt; Beatrice Eschweiler; Anja Karte und Michael Eisenhardt; Robin Kirsch; Lisa Walter, Carolin Günter, Johannes Bühner und Christian Friese; Mona- Lisa-Kampfgeschwader; Katja Schramm und Stephan Heym; Fred Schmidt und Josefine Kretschmer Begrüßung/Absage:
 Lisa Walter, Elisa Härder, Stephan Heym Tanztrainerinnen:
 Julia Richter, Manuela Richter, Kerstin Salzmann, Alexandra Schmidt-Witzel, Josefine Kretschmer, Gabi Ostmann Maske:
 Jasmina Heim, Indira Gesell, Alexandra Lotz, Sandra Beyer, Jenny Heym, Lisa Richter Technik:
 Andreas Koch, Marcel Polzt, Marcel Schniebel Garderobe:
 Erika Greifzu, Katrin Karte, Gabi Ostmann, Carolin Günther Bühnenarbeiter:
 Lucas Walter, Valentin Schramm

Bilder