Denn Seyfarth wird gebraucht. «Juliane ist für uns eine wichtige Athletin, speziell auf den Heimatschanzen zeigt sie immer gute Leistungen. Bei der deutschen Meisterschaft, ebenfalls in Oberstdorf, belegte sie im Oktober nur einen halben Punkt hinter Katharina Althaus den zweiten Platz. Im letzten Trainingsblock in Garmisch-Partenkirchen wollen wir die zuletzt guten Trainingsleistungen weiter stabilisieren», sagt Bundestrainer Andreas Bauer.
Er hofft auf den Heimeffekt. Seit 2012 trainiert und lebt Seyfarth in Oberstdorf, dem Stützpunkt der Damen - wenngleich sie immer wieder gerne in ihre Thüringer Heimat zurückkommt. Die Schanzen kennt sie aus dem Effeff. «Im Sommer konnten wir nahezu täglich hier trainieren. Der Anlauf kommt mir entgegen. Es ist wichtig, sich schon in der Anfahrtsposition wohlzufühlen», beschreibt Seyfarth den Unterschied und hofft, dass sich die Materialumstellungen des vergangenen Sommers nun zum Saisonhöhepunkt bezahlt machen. Während viele Springerinnen schon länger einen Keil im Schuh nutzen, stellte Seyfarth erst zu dieser Saison darauf um. Das Flugsystem wird dadurch stabilisiert, es braucht aber auch seine Zeit, damit umzugehen.
Seyfarth hofft, dass bei der WM der Knoten aufgeht. Und sie dann nicht nur wegen der Playboy-Fotos wieder so im Gespräch ist wie vor zwei Jahren, als sie mit ihren Kolleginnen erste Team-Weltmeisterin wurde und auch den Mixed-Wettbewerb gewann.