Seniorenbeirat Suhl Rührig für Alt und Jung

Mit einer neuen Veranstaltungsreihe, die sich nicht nur an die Ältern richtet, verschiedenen Kooperationen und Patenschaften setzt sich der Seniorenbeirat für unterschiedliche Belange der Suhlerinnen und Suhler ein.

Besiegelten die vom Beirat initiierte Kooperation zwischen der Jenaplanschule und dem Pflegedienst Advita: Schulleiterin Judith Csutorka, Seniorenbeirats-Vorsitzende Monika Katzberg und Stefanie Gaida von der Pflegedienstleitung mit Schülerinnen und Schülern. Foto: / Karl-Heinz Frank

Die kreisfreie Stadt Suhl gilt als diejenige mit dem höchsten Altersdurchschnitt in der ganzen Bundesrepublik. Entsprechend hat si sich schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben, sich der älteren Bewohner in besonderer Weise anzunehmen. Zahlreiche Strukturen wurden dafür geschaffen, Ideen entwickelt, Ziele umgesetzt. Dass dies gelang und gelingt, ist nicht zuletzt dem äußerst rührigen Seniorenbeirat zu verdanken, der sich der Belange der reiferen Suhlerinnen und Suhler annimmt, Probleme aufdeckt und für Abhilfe sorgt. Damit nicht genug: Der Beirat bringt sich aktiv in die Entscheidungsfindungen ein, sein Urteil wird gehört und geschätzt.

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Kinotag mit Kaffee und Kuchen

Immer wieder kommen dabei neue Kooperationen zustande, in deren Folge die Lebensqualität und der Wohlfühlfaktor in der Stadt wachsen sollen. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperationsvereinbarung mit dem Cineplex-Kino. Am kommenden Montag, 15. Mai, startet eine neue Veranstaltungsreihe, die das Lichtspieltheater und die Seniorenvertreter gemeinsam aus der Taufe gehoben haben: „Kino (nicht nur für die Generation 60+) ist sie etwas sperrig überschrieben und ist kurz gesagt ein attraktives Angebot für die Suhlerinnen und Suhler, künftig einmal im Monat in angenehmer Runde nicht nur einen besonderen Film zu sehen, sondern auch die Möglichkeit, miteinander in Austausch zu kommen, sich zu treffen, am kulturellen Leben der Stadt teilzuhaben – sozusagen ein Film-Café. Denn neben der Filmvorführung gibt es eine ergänzende Offerte: Kaffee und Kuchen werden im dem Kino angegliederten Bistro bereitgestellt, man kann sich austauschen, plaudern und einfach mal gemütlich beieinander sein. Und das zu einem Sonderpreis: Das Kinoticket selbst ist für gerade einmal fünf Euro zu haben, wer sich der gemütlichen Teil des Nachmittags nicht entgehen lassen will, der ist mit 8,50 Euro für Film, Kaffe und Kuchen dabei.

Künftig soll dies an jedem dritten Montag jeden Monats möglich sein und fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Suhl werden. Dass dieses Angebot von möglichst vielen älteren Mitbürgern angenommen wird, hofft auch der neue Suhler Kino-Chef Markus Erbe: „Die Idee dazu stand ja schon länger im Raum und wurde von meiner Mutter, die das Kino jahrzehntelang leitete, befördert. Viele älter Leute waren seit langer Zeit nicht im Kino und können so auch einmal sehen, wie sich ein moderner Filmbetrieb heute darstellt. Ich hoffe, dass das Angebot gut angenommen wird.“ Das Programm soll dabei künftig weniger auf aktuelle Produktionen abzielen. Vielmehr wird es mit Filmen daherkommen, die bereits vor längerer Zeit über die Leinwände gingen und es auch heute noch wert sind, gesehen zu werden.

Den Anfang macht am 15. Mai um 15 Uhr der Streifen „Was vom Tage übrig blieb“ mit Antony Hopkins und Emma Thomson in der Regie von James Ivory . „Der Wunsch nach diesem Titel kam vom Seniorenbeirat“, erläutert Markus Erbe.

Beiratsmitglieder sind vor Ort

Bereits ab 14.30 Uhr, aber selbstverständlich auch nach der Vorstellung, stehen Kaffee und Kuchen bereit. Den liefert übrigens die Bäckerei Krüger. So können die Besucherinnen und Besucher den Streifen noch einmal Revue passieren lassen, miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen – und einfach eine gute Zeit im Herzen der Stadt verbringen. „Reservierungen sind telefonisch oder auch per E-Mail möglich und werden erbeten, damit genug für alle da ist“, sagt der Kino-Chef. Unter der Suhler Rufnummer 80660 ist dies ebenso möglich wie mit einer E-Mail an markus.erbe@cineplex.de .

Die Mitglieder des Seniorenbeirats werden am Montag übrigens auch selbst im Kino zugegen sein und auch für Fragen und Anregungen rund um alle Senioren betreffenden Belange ein offenes Ohr haben.

Einblicke in Wohnpark auf dem Friedberg

Nicht nur gute Unterhaltung steht auf dem Programm des Seniorenbeirats, sondern auch so manche praktische Geschichte, die zu einem bequemeren und zufriedeneren Leben beitragen kann. So hatten die Beiratsmitglieder diese Woche auch die Gelegenheit, sich im Wohnpark Friedberg ausführlich über dessen serviceorientierte Ausrichtung zu informieren. Gerade für Senioren gibt es dort den Ausführungen von Wohnpark-Geschäftsführer Michael Thelen durchaus attraktive Möglichkeiten preiswerten und naturnahen Wohnens. Sonntagsbrötchen werden ebenso zur Verfügung gestellt wie ein Einkaufsservice oder Mobilitätsmöglichkeiten vom Einkaufsbus bis hin zu einem kostenlos nutzbaren kleinen Elektroauto für die Mieterinnen und Mieter. Spätestens bei der anschließenden Besichtigung von Wohngebiet und Wohnungen zeigten sich die meisten Mitglieder des Suhler Seniorenbeirats durchaus begeistert.

Von Pflegedienst bis Generationengarten

Als ob das noch nicht genug für eine Woche wäre, haben sich die rührigen Beiratsmitglieder um Monika Katzberg, die nicht nur Beiratsvorsitzende, sondern auch Seniorenbeauftragte der Stadt Suhl ist. Am Mittwoch wurde in der Rimbachstraße eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Jenaplanschule und der Advita Pflegedienst GmbH abgeschlossen. Ein kleines Kulturprogramm der Grundschüler der Jenaplanschule umrahmte diesen Akt. Die dort besiegelte Zusammenarbeit wurde vom Seniorenbeirat im Rahmen der Initiative „Alt und Jung gemeinsam – für eine lebens- und liebenswerte Stadt Suhl“ angeschoben. Es handelt sich dabei übrigens bereits um die dritte Vereinbarung, die in diesem Rahmen mit Leben erfüllt wird. Eine Zusammenarbeit besteht nämlich auch mit dem Stadtjugendring und dem Jugendclub Nordlicht und der Koordinierungsstelle „Jugend verändert Suhl“; zudem initiierte der Seniorenbeirat auch die Nutzung des Generationengartens mit dem Kleingartenverein Bocksberg mit.

In nächster Zukunft wollen die Beiratsmitglieder die Hände keinesfalls in den Schoß legen – soviel ist klar. In den nächsten Tagen wird der neue Senioren-Ratgeber in der Stadt verteilt, Treffen mit dem Seniorenbeirat der Nachbarstadt Schleusingen sind ebenso anberaumt wie ein Besuch von Vertretern aus der Partnerstadt Würzburg. Die Unterfranken kommen demnächst an den Rennsteig, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie rührig die Suhlerinnen und Suhler jeden Alters trotz – oder gerade wegen – des hohen Altersdurchschnitts sind.