Seltsamer Anruf in Suhl Wenn angebliche Pflegeexperten anrufen

Caroline Berthot

Bei Abfragen zu Pflegegrad, Leistungen und Co am Telefon ist Vorsicht geboten. Es könnte sich um sogenannte Phishing-Anrufe oder letztlich gar Verkaufsgespräche handeln.

 
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Das Thema Pflege wird auch für Phishing-Anrufe genutzt. Foto: picture alliance/dpa/Roland Weihrauch

Einen seltsamen Anruf zum Thema Pflege erhielt dieser Tage ein Suhler. „Laut unseren Unterlagen befindet sich eine Person mit Pflegestufe im Haushalt“, sagte eine Frau, die angeblich im Auftrag des Pflegeverbands Deutschland anrief. Dieser Gesprächseinstieg machte den Mann stutzig, er legte auf. Wohl der richtige Schritt, wie eine kurze Internetrecherche zeigt.

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Abfragen von persönlichen Daten

Denn zum Pflegeverband Deutschland findet man keine Informationen zu einer aktiven Vereinigung, die sich mit dem Thema Pflege beschäftigt, sondern vor allen Dingen Einträge aus Verbraucherportalen, die vor Anrufen von der Nummer mit der Hamburger Vorwahl 040 warnen. Unseriös, nicht annehmen, heißt es da unter anderem. Ziel der Anrufe, die deutschlandweit seit Ende November deutlich häufiger vorkommen, sei es, persönliche Daten abzufragen. Dass mit diesen gehandelt wird und allerhand Schindluder getrieben werden kann, ist mittlerweile hinlänglich bekannt.

Derlei Phishing-Anrufe sind keine direkte Betrugsmasche wie der Enkeltrick oder ähnliches, und auch der Suhler Polizei sind keine Fälle bekannt, in denen durch den Pflegeverband Deutschland Angerufene zu Schaden gekommen sind, wie Sprecherin Julia Kohl auf Nachfrage mitteilt. Generell sei aber Vorsicht bei Anrufen geboten, bei denen persönliche Daten abgefragt werden.

Im Zweifel einfach auflegen

Das raten auch Verbraucherschützer, und sogar Kranken- und Pflegekassen warnen vor unseriösen Anrufen rund um das Thema Pflege. Etwa wenn angebliche Pflegekassenmitarbeiter Daten abfragen, über die sie verfügen müssten. Oder wenn eigentlich kostenfreie Beratungen dann doch teuer werden können, weil durch mündliche Zustimmung oder per Tastendruck ein Servicevertrag abgeschlossen oder eine Leistung beauftragt wurde. Um dem zu entgehen, lautet der Rat von Verbraucherschützern: Im Zweifelsfall einfach auflegen.