Erinnerungen hatte auch Dieter Fräbel mitgebracht. Der einstige Lehrer sprach über das Gasthaus „Zum Löwen“, besser bekannt unter dem Namen „Casino“, das seine Familie in Atzerode mehr als 100 Jahre betrieb. Gerade die alten Fotos wurden mit großer Begeisterung angeschaut. Ein jeder wusste, dass anno dazumal Bergleute im Casino Stammkunden waren. „Es wurde gegessen, getrunken und angeschrieben“, sagte Fräbel. Wenn der Monat vorbei gewesen wäre, dann hätten die Bergleute bezahlt. „Einer kam einmal ein Jahr zu spät, aber immerhin. Er hat´s noch gemerkt.“ Fräbels Mutter Irmgard betrieb das Casino mit großer Leidenschaft. Er selbst habe tüchtig mitgeholfen. Als er von den Bäcker-Erb-Brötchen erzählte, ging ein großes „Och“ durch den Saal. Ähnlich war es bei den „Fisch-Hopf-Rollmöpsen“. Fräbel bekam einen tosenden Applaus.
Sämtliche Beiträge des Abends wurden lautstark beklatscht. Ein jeder lachte und war stolz, Seligenthäler zu sein. Landrätin Peggy Greiser kam vor Beginn des Programms mit etlichen ins Gespräch und lobte diejenigen, die „im Ehrenamt mehr tun, als sie tun müssen.“ Bürgermeister Ralf Holland-Nell bezeichnete Seligenthal als starkes Dorf und meinte: „Wir müssen Veränderungen annehmen und uns mit ihnen entwickeln, dabei aber auch unsere Traditionen bewahren.“
Freilich wurde an dem Abend auch gemeinsam gesungen. Volker Römer griff zur Gitarre und alle gemeinsam stimmten das Seligenthal-Lied an. Sofort wurde mitgeschunkelt – Stimmung und Atmosphäre passten.
Ein Gruß ging auch an Uta Kieschnik, die das Fest als Hauptorganisatorin mit vorbereitet hatte, aus Krankheitsgründen aber nicht teilnehmen konnte. Die Versorgung lag in den Händen des Sportvereins und nach dem Programm klang der Abend mit „JET“ musikalisch aus. Zum „Tag der offenen Höfe“ am Sonnabend wurde nur Lobenswertes über den Heimatabend berichtet.