Seifenkistenrennen in Ilmenau Es geht bergab an der Universität

Mit kuriosen Gefährten einen Berg hinabdüsen. So lässt sich das Seifenkistenrennen an der TU Ilmenau am ehesten beschreiben. Am Freitag war es wieder soweit.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ilmenau - Runter kommen sie alle, das ist wohl auch immer das Motto beim mittlerweile schon traditionellen Seifenkisten-Rennen anlässlich der Bergfest-Woche an der Technischen Universität Ilmenau. An diesem Freitag war es wieder soweit. Sechs mutige Fahrer machten sich mit ihren selbst gebastelten Gefährten auf den Weg vom Audimax zur Mensa – immer in der Hoffnung, dass das selbst zusammengeschusterte Vehikel auch wirklich hält und vor allem am Ende die Bremsen auch funktionieren.

Nach der Werbung weiterlesen

Die gute Nachricht vorab: Am Ende des Renntages gibt es keine gebrochenen Knochen und auch sonst keine Verletzungen. Und generell machen die ganzen außergewöhnlichen Gefährte eine sehr gute Figur. Fast schon unspektakulär absolviert der orangefarbene Flitzer des Teams der Erstiwoche die allererste Fahrt – in 25,8 Sekunden.

Was von den Kommentatoren als durchaus gute Zeit gelobt wird, stellt sich am Ende aber als nicht konkurrenzfähig heraus. Das zeigt sich schon beim zweiten Teilnehmer. Ein rabenschwarzes Gefährt mit einem Fledermauslogo auf gelbem Grund. Ist Batman von Gotham City nach Ilmenau gekommen? Nein, natürlich nicht. Am Steuer sitzt Vassili Janke. Doch auch das ist wirklich bemerkenswert. Janke ist immerhin 59 Jahre alt und ein echter Seifenkisten-Rennprofi. „Ich mache das jetzt seit sieben Jahre und fahre von Rennen zu Rennen“, erklärt er. Dass er an diesem Freitag in Ilmenau endlich wieder fahren kann, macht ihn sehr froh. „Seit einem Jahr ging gar nichts mehr.“

Mit 17,4 Sekunden im ersten und 16,82 Sekunden im zweiten Lauf verdeutlicht er der Konkurrenz eindrucksvoll, wie schnell so ein Batmobil sein kann. Und was braucht es folgerichtig, um ein Batmobil schlagen zu können? Richtig, noch ein Batmobil.

Wie es der Zufall will, haben Alexander Dörr und sein Team das diesjährige Motto der Bergfest-Woche „Eine Woche Filmriss“ zum Anlass genommen, ebenfalls das Batman-Thema zu wählen. Und Alex Dörr zeigt sich siegessicher: „Diese Seifenkisten ist schon sehr rennerprobt“, sagt er. Gebaut wurde ihr Grundgerüst vermutlich schon vor etwa zehn Jahren. Ging seitdem Jahr für Jahr an den Start. Mal als Pharaograb, mal als Mafiaauto und diesmal eben als Batmobil. „Die letzten drei Jahre hatte die Kiste immer die schnellste Zeit“, so Alex Dörr. Er selbst hat die Seifenkiste im vergangenen Jahr schon zum Sieg gefahren. Und dieses Jahr? Ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Batmobile. Am Ende aber triumphieren wieder Alexander Dörr und sein Team. Sie haben mit 16,43 Sekunden im zweiten Durchgang die schnellste Zeit.

Doch auch Vassili Janke, der extra aus Erfurt angereist war, geht nicht leer aus. Neben dem Silberpokal für die zweitschnellste Rennzeit nimmt er auch den ersten Preis für die kreativste Seifenkiste mit nach Hause – und ist sichtlich zufrieden. „Danke Publikum!“, ruft er den feiernden Stundenten zu.