Meiningen/Kikwit - „Lions on the move“ titelte ein Beratungskonzern vor Jahren seine Analyse des Kontinents – die Löwen brechen auf – eine Anspielung auf den asiatischen Tiger. Und das gilt im wahrsten Sinn auch für uns – die Meininger brechen auf nach Afrika, in die Demokratische Republik Kongo, exakt nach Kikwit, einer Provinzhauptstadt mit circa 200 000 Einwohnern, circa 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Kinshasa. In ein Land, das zu den ärmsten der Welt gehört, aber gleichzeitig eines der rohstoffreichsten ist. Nur ein Drittel der Bevölkerung verfügt über Geldeinkommen, die Inflation liegt bei 40 Prozent. In diesem Land – mit 90 Millionen Einwohnern und sechs Mal so groß wie Deutschland – bezahlt der Staat seine Angestellten nicht. Es existiert kein funktionierendes Gesundheitssystem – Malaria, Masern Cholera, jetzt wieder Ebola sind allgegenwärtig. Die sozialen Dienste werden mehrheitlich von der katholischen Kirche übernommen. Aber Covid gibt es nur in der Hauptstadt Kinshasa, in Kikwit ist davon nichts zu merken und es ist auch kein Fall bekannt.