Ohne Führerschein Biker reißt sich Arm bei Unfall ab

Steffen Ittig , aktualisiert am 03.06.2022 - 06:46 Uhr

Ein folgenschwerer Unfall mit einem schwerstverletzten Motorradfahrer ereignete sich am Donnerstagabend bei Lautertal auf der B4 an der Überfahrt zur A73 Richtung Suhl.

 
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Gegen 20.40 Uhr ging nach Polizeiangaben die Mitteilung über einen gestürzten Motorradfahrer ein. Dieser habe sich den Arm abgerissen. Mehrere Polizeistreifen waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort und leisteten dem Kradfahrer zusammen mit anderen Verkehrsteilnehmern Erste Hilfe.

Wie sich herausstelle, hatte der 43-jährige Thüringer zusammen mit einem Freund ein Motorrad in Coburg erworben und wollte dieses nun nach Hause überführen. Hierbei raste er mit der 1000er Yamaha aus Ortsunkenntnis mit völlig überhöhter Geschwindigkeit in die Auffahrt hinein. Als er die nahende Rechtskurve registrierte, vollzog er eine Schreckbremsung und kam dabei zu Fall. Mitsamt dem Motorrad krachte er anschließend in die Mittelschutzplanke. Dabei riss er sich seinen rechten Arm vollständig ab und blieb an der Schutzplanke liegen.

Die Yamaha wurde mehrere Meter weiter geschleudert und blieb am rechten Fahrbahnrand auf der Seite liegen. Nach erster Versorgung an der Unfallstelle durch Rettungsdienst und Notarzt wurde der Motorradfahrer mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Hier wurde versucht, den abgerissenen Arm zu retten.

Spezialisten der Verkehrspolizeiinspektion Coburg übernahmen zusammen mit Unterstützungskräften die Unfallaufnahme. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Coburg stellten die Beamten das Motorrad sicher und führten zu einem späteren Zeitpunkt eine Blutentnahme beim Unfallverursacher durch. Dieser stand zum Unfallzeitpunkt möglicherweise unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, außerdem besitzt er seit längerer Zeit keinen Führerschein mehr.

Zudem ergaben weitere Ermittlungen, dass auch sein Bekannter, mit dem er die Yamaha gekauft hatte, keinen Führerschein mehr besitzt. Der gleichaltrige Thüringer fuhr zum Unfallzeitpunkt mit seinem Pkw hinter dem Motorrad und hielt zunächst kurz an. Nach Eintreffen weiterer Verkehrsteilnehmer entfernte er sich dann aber aus Angst vor einer Polizeikontrolle in Richtung Thüringen, ohne seinem lebensgefährlich verletzten Freund Hilfe zu leisten.

Die Polizei hat Ermittlungen wegen diverser Straftaten gegen beide Personen aufgenommen. Unter anderem geht es um den Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der unterlassenen Hilfeleistung. Die Unfallstelle war für die Dauer der Unfallaufnahme für rund zwei Stunden voll gesperrt. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf rund 5000 Euro.

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