Schweinaer Auftakt-Debakel Bittere Lehrstunde

Liane Reißmüller
Der Schweinaer Eduard Schmidt (weißes Trikot) kommt gegen den Steinbach-Hallenberger Philipp Hermann einen Schritt zu spät. Foto: Sascha Bühner

Landesklassen-Auftakt vergeigt

 
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Steinbach-Hallenberg -

Während die Männer von David Reich, Trainer des FC Steinbach-Hallenberg ausgelassen ihren glanzvollen Auftakt in die Landesklassensaison 2021/22 feierten, verschwanden die Spieler der SpG Glücksbrunn Schweina freilich schnell mit hängenden Köpfen in die Kabinen.

Dabei starteten die Männer von Glücksbrunn-Trainer Olaf Gabriel nicht chancenlos in die Partie. Doch anders als die Hausherren verpassten sie es, ihre vor allem in der ersten Hälfte herausgespielten Chancen zu verwerten. In Sachen Effektivität erteilten die Haseltaler ihren Gästen eine Lehrstunde. Ihr schnelles Umkehrspiel funktionierte im Verlaufe der Partie immer besser und überforderte die zu unbewegliche SpG-Defensive. Über links setzte sich Kevin Ludwig mit großem Einsatz und seinen Schnelligkeitsvorteilen oft durch und fand im Zentrum den schier immer anspielbaren David Thorwarth. Lorenz Idjaschak eröffnete nach Vorarbeit von Daniel Kirchner, der sich gegen drei Schweinaer behauptete, den Steinbach-Hallenberger Torreigen (1:0/12.). In der Folge boten sich den Gästen, die wie die Grün-Weißen nicht in Bestbesetzung antreten konnten, weitere Chancen, doch zumeist wurde der Abschluss zu überhastet gesucht. Es folgte der Auftritt von David Thorwarth, den die umgestellte SpG-Abwehr nicht zustellen in der Lage war. Allerdings wurden seine Chancen zumeist über außen bestens vorbereitet. Der einst mehrfache Torschützenkönig der Thüringenliga ließ seine ganze Klasse aufblitzen und sorgte mit einem Hattrick für die 4:0-Pausenführung seines FC.

Nur kurz nach dem Seitenwechsel keimte Hoffnung bei den treuen Glücksbrunner Anhängern auf. Nachdem der SpG im ersten Abschnitt ein Foulelfmeter verwehrt worden war, entschied Schiedsrichter Dennis Suchy nach dem Foul an Fabian Kallenbach im Strafraum auf den Punkt. Kapitän Schellenberg verwandelte sicher (4:1/52.). Danach legte Kallenbach für David Arnold auf, der das 4:2 (55.) herstellte. Doch die Hausherren reagierten. David Reich brachte mit Paul Endter frischen Wind in das Spiel. Mit einem gefühlvollen Heber über SG-Torwart Christian Pfestorf zerstörte Robert Menz alle Schweinaer Hoffnungen (5:2/56.). Pfestorf, angeschlagen in die Partie gegangen, musste bis zum Schlusspfiff noch dreimal hinter sich greifen. Dabei feierten zwei FC-Akteure ihr Tordebüt in der Landesklasse. Der junge Marcel Bischoff, wie Recknagel aus der eigenen A-Jugend, traf zum ersten Mal, genauso wie Sadder Mbye, dem in der Schlussminute das 8:3 vorbehalten war. Der Stadionsprecher Sigmar Schuckay, selbst viele Jahre Trainer beim FC, kam ob der schönen Tore nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.

Die Steinbach-Hallenberger erwiesen sich an diesem Tage individuell besser. Lediglich SpG-Außen Adrian Vogt verdiente sich vom SG-Anhang und vom enttäuschten Trainer Olaf Gabriel ein Lob. Er rief seine Möglichkeiten ab. Freilich mussten einige Akteure auf für sie ungewohnten Positionen spielen, waren dabei aber, wie jene, die ihre Stammposition innehatten, gegen die wendigen, schnellen FCler an diesem Tage überfordert. Verständlicherweise winkte Olaf Gabriel, der nicht zu beneiden war, nach dem Spiel nur ab. Und als wäre das sportliche Debakel nicht genug gewesen, musste der Trainer auch noch mit dem Medizinkoffer auf den Platz laufen, um seine kurzzeitig verletzten Spieler zu „verarzten“. Bleibt die Hoffnung auf die Rückkehr der Stammkräfte Köhler, Klisa und Roth am Samstag gegen den Meisterschaftsfavoriten Gotha.

Steinbach-Hallenberg: G. Leiht; F. Fischer, D. Thorwarth, R. Teske, L. Idjaschak (53. P. Endter), D. Kirchner, Ch. Wahl, M. Bischoff (72. V. Recknagel), Ph. Hermann, K. Ludwig, R. Menz (80. Mbye)

Schweina: Ch. Pfestorf; F. Klinzing, N. Giesbrecht (46. M. Seidel), P. Schellenberg, V. Harnack, E. Schmidt (75. K. Pfaff), D. Arnold, F. Kallenbach Th. Wand, L. G. Schmidt, A. Vogt

D. Suchy – 150 – 1:0 Idjaschak (12.), 2:0, 3:0, 4:0 Thorwarth (30., 39., 44.), 4:1 Schellenberg (52./FE), 4:2 Arnold (55.), 5:2 Menz (56.), 6:2 Bischoff (65.), 7:2 Menz (74.), 7:3 Klinzing (74.), 8:3 Mbye

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