Sonneberg Zustellerin wegen Masken-Gutscheinen attackiert

Nicht überall ankommen: Die Berechtigungsscheine für FFP-Masken. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Menschen ab 60 Jahren sollen zwei Mal sechs FFP2-Masken bei einer Zuzahlung von jeweils zwei Euro erhalten – doch die Gutscheine dafür kamen nicht überall an.

 
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Sonneberg - Wenn es etwas kostenlos oder sehr verbilligt gibt, liegen bei manchen Zeitgenossen offenbar die Nerven blank: Am Freitag wurde im Kreis Sonneberg eine Mitarbeiterin eines Post-Zustelldienstes von einer Frau attackiert. Sie solle endlich die Gutscheine für die FFP2-Masken herausrücken. Zum Glück konnte die Zustellerin sich und die Briefe, die noch zu verteilen waren, in ihr Auto retten, berichtete der Mann der Angegriffenen unserer Redaktion am Telefon.

Hintergrund für diesen Ausraster sind die Schwierigkeiten beim Verteilen der Berechtigungsscheine, mit denen man die Masken in einer Apotheke abholen kann. Die Frist für die erste Tranche von sechs Masken lief zwar bereits seit erstem Januar – doch zunächst mussten die fälschungssicheren Berechtigungsscheine in der Bundesdruckerei erst einmal hergestellt und an die Krankenkassen ausgeliefert werden, die sie an ihre älteren Versicherten schicken.

Allein in Thüringen und Sachsen seien 1,3 Millionen Briefe verschickt worden, sagt die Krankenkasse AOKplus. Leider hätten jedoch nicht alle Versicherten diese Berechtigungsscheine auch erhalten – was um so schwieriger ist, da die Frist des Berechtigungsscheins 1 am 28. Februar, also vorigen Sonntag endete.

Wie Leser unserer Zeitung berichteten, waren noch am Samstag in einer Eil-Aktion Briefe mit den Scheinen ausgeliefert worden. Doch nicht jeder der älteren Herrschaften konnte mal eben schnell noch in die nächste Stadt fahren und die Masken kurz vor Fristende in der Apotheke abholen.

Zu den Verzögerungen bei der Zustellung dürften zum einen der Hacker-Angriff auf einen Dienstleister gesorgt haben, der sämtliche Computer lahmlegte. Zum anderen waren Adressen nicht eindeutig. So gibt es zum Beispiel die Ortsstraße in Frankenblick gleich in vier Ortsteilen.

Die Krankenkasse rief unterdessen die Versicherten auf, die zur Zielgruppe gehören und keine Post erhalten haben, sich zu melden.

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