Schulstaffellauf 540 Mal den Steinweg hoch und runter

Ein Staffellauf auf einem Teppich? Warum nicht, in Suhl ist so etwas möglich. Auf den rund 300 Metern vom Marktplatz bis zur Kreuzkirche waren am Freitag 540 Erst- bis Zehnklässler im Laufschritt unterwegs.

 
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Es ist eine Premiere, wie sie besser nicht hätte gelingen können. Der Schulstaffellauf hat alle Erwartungen der Organisatoren in den Schatten gestellt. Immerhin 45 Staffeln mit 540 Teilnehmern hatten sich angemeldet. Das ist schon eine besondere Hausnummer.

Bevor es für die ersten Läufer an den Start ging, herrschte auf dem Marktplatz reges Gewusel. Ganze Klassenverbände waren gekommen – die einen als Teilnehmer, die anderen als Anfeuerer. Während Erstere mit Startnummern und Laufkleidung ausgerüstet waren, hatten sich alle anderen mit Fähnchen, bunten Tüchern und selbst gestalteten Plakaten bestückt.

Das Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, ein sportliches Angebot zur Kinderkulturnacht bereitzustellen, sagt einer der Ideengeber, Christopher Gellert. Normalerweise ist er Gesamtleiter des GutsMuths-Rennsteiglaufs. Nun jedoch hat er, gemeinsam mit Fabian Weigel, dem Leiter des Amts für Kultur, Tourismus und Sport, die Schulstaffellauf-Idee geboren. Vor allem nach Corona müssten die Kinder wieder mehr an den Sport herangeführt werden, meint er. Und wie ginge das besser, als inmitten einer so genialen Atmosphäre, direkt in der Stadt.

An Zaungästen fehlte es jedenfalls nicht. Eltern, Großeltern, Passanten und natürlich die Schulkameraden haben entlang der Strecke Spalier gestanden. Und spätestens beim ersten Startschuss, um 13.30 Uhr, waren die Zuschauer nicht mehr zu bremsen. Wer mittendrin stand, der bekam die volle Geräuschkulisse auf die Ohren.

Start war übrigens direkt am Marktplatz. Hier wurde den Läufern ein Staffelstab übergeben, den sie schließlich an der Kreuzkirche an den nächsten Teilnehmer weiterreichen mussten. Und schon ging es wieder in die andere Richtung zurück. „Eine Staffel besteht jeweils aus zwölf Läufern. Am Ende gibt der Letzte den Staffelstab an der Zeitmessung ab“, erklärte Katrin Bratner das Prozedere. Auf jeden der Jungen und Mädchen wartete am Ende eine Medaille sowie eine Urkunde. Am erstrebenswertesten dürfte der Pokal des Oberbürgermeisters gewesen sein.

Letztlich aber ging es um den Spaß und die Teilnahme. „Es gibt nur erste Plätze“, versicherte Christopher Gellert. Denn dass es große Leistungsunterschiede geben würde, das war von vornherein klar. An den Start sind gut trainierte Schüler ebenso gegangen wie die, die sonst eher selten Sport treiben.

Übrigens: Teilgenommen haben erste bis zehnte Klassen mehrerer Suhler Schulen. „Die Begeisterung ist insbesondere bei den Grundschulen sehr groß. Sie stellen etwa die Hälfte aller Teilnehmer“, freute sich Gellert über deren sportliches Engagement.

Das ist auch in der Ringbergschule zu spüren. Die Läufer sind allesamt in einheitlichen Schul-T-Shirts angetreten. Schulleiterin Annette Kelber ist begeistert: „Toll, dass so etwas hier in Suhl auf die Beine gestellt wird. Seit Jahren das erste Mal wieder. Es ist Leben da, es sind Kinder da und die sind schließlich unsere Zukunft.“

In der Schule Am Himmelreich hatte man sich schon im Vorfeld fächerübergreifend auf den Lauf vorbereitet. Dabei sei auch gleich besprochen worden, dass es nicht schlimm sei, wenn man selbst nicht gewinnt.

Freilich ist so ein Staffellauf immer auch ein Kraftakt. Allein für den sportlichen Aspekt mussten 25 Helfer gefunden werden. Diese haben die Kinder vor dem Start, aber auch entlang der Strecke betreut. Dazu kamen Vereine und Sponsoren, die auf dem Marktplatz für Versorgung und abwechslungsreiche Beschäftigung der Gäste gesorgt haben.

Die besten Grundschulen

Platz eins:

 1. Klasse, Grundschule Am Himmelreich, 1b

2. Klasse, Grundschule Ringbergschule, 2b

3. Klasse, Am Grundschule Himmelreich, 3c

4. Klasse Grundschule Ringbergschule, 4a

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