Schule Kaltennordheim 40 Jahre unter einem Dach

Die Grund- und Regelschule namens „Andreas Fack“ in Kaltennordheim gibt es zwar noch nicht seit 40 Jahren – jedoch das Gebäude, in dem beide bis heute gut untergebracht sind. Wo früher nur Feld und Wiese war, wird seit vier Jahrzehnten erfolgreich gelernt, und zwar gemeinsam.

 
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Als am 1. September 1982 in Kaltennordheim die Polytechnische Oberschule „Friedrich Engels“ eröffnet wurde, zogen viele Schüler aus der Region an den modernen Plattenbau-Standort, die zuvor in kleinen Schulen in den Dörfern unterrichtet wurden – oder in der Stadt selbst seinerzeit im Schloss. 30 Klassen gab es damals nun plötzlich unter einem Dach, mit Schülern von der 1. bis zur 10. Klasse. „Es gab nur ein Lehrerzimmer für alle und Veranstaltungen haben wir immer zusammen gemacht“, erinnert sich Grundschullehrerin Marion Scheidler aus Oberkatz, die wie auch ihre Kollegin Marianne Bohnheio aus Kaltenwestheim von Anfang an dabei ist. An der Schule gab es immer gemeinsame Arbeitsgemeinschaften und auch eine Partnerschaft zu einer ungarischen Schule.

„Wohngemeinschaft“ blieb

Nach der Wende bestand die Schule bis 1991 noch zusammen weiter, dann wurden Grund- und Regelschule formal getrennt – und blieben doch in einem Haus wohnen. Man gab sich einen neuen Namen, den des Rhönlied-Dichters Andreas Fack. Die Grundschule besuchen auch noch heute die Kinder aus der (Kern-)Stadt und aus Kaltenlengsfeld. Die Regelschüler kommen aus vielen Orten der Rhön: von Diedorf und Fischbach über Kaltenlengsfeld, Kaltensundheim, Oberkatz, Aschenhausen und Melpers bis nach Frankenheim, Ober- und Unterweid. Die Kinder aus dem VG-Ort Erbenhausen können wählen: Entweder sie besuchen die Kaltennordheimer Schule oder die Regelschule Vordere Rhön in Bettenhausen.

102 Schüler, fünf Lehrer und fünf Horterzieherinnen gibt es in der Andreas-Fack-Grundschule. Mit 240 Schülern sowie 20 Lehrern (davon eine Referendarin und ein Kollege, den man sich mit einer anderen Schule teilt), nimmt die Regelschule den größeren Teil des seit den Gründungstagen natürlich längst sanierten Gebäudes ein. Dieses liegt mitten im Grünen am Stadtrand, gleich neben dem Schwimmbad und der Sporthalle. Beide Schulen sind nicht von Ungefähr „Umweltschule in Europa“ – „etwas, was die Großen von der Regelschule uns vorgemacht haben und woran auch wir als Grundschule uns dann begeistert beteiligt haben“, erzählt Marion Scheidler. Überhaupt, bemerkt sie, das Miteinander beider Schulformen, die ja buchstäblich unter einem Dach wohnen, klappt ziemlich gut.

Große Aktion erstmals seit Jahren

Und doch: Eine ganz große, schulumfassende Aktion hatte man seit der Wende noch nicht wieder unternommen. Jetzt war es Zeit dafür, denn das 40-jährige Schuljubiläum will natürlich gebührend gefeiert werden. Dafür sind noch einige Höhepunkte im Laufe des Schuljahres geplant. Der erste hieß „ Fit for fun“ und brachte am Montag in einem Stations-Wettbewerb vom Schulhaus über das Außengelände bis zur Sporthalle Bewegung unter die Schüler, vom Erst- bis zum Zehntklässler. Viele Geschwisterkinder gibt es an dieser Schule und die Kleinen standen in den neun Wettbewerbsstationen den Großen in ihrem Eifer überhaupt nicht nach. „Meine Kinder haben total mitgefiebert, ob sie vorn dabei sind – sie waren super engagiert beim Wettbewerb“, sagte etwa der Klassenlehrer der 5a. Und wirklich: Seine Fünfer erreichten am Ende Platz 2 beim Wettstreit, der ohne großen Unterschied von Grund- und Regelschülern gemeinsam ausgetragen wurde, mit kleinen Anpassungen für die Jüngeren freilich. Da gab es eine Slalomstaffel, eine Slackline, Skifahren im Trockenen, Büchsenwerfen, Zapfenzielwurf, eine Sinnesstation zum Riechen und Fühlen, eine Radstaffel und eine Geschicklichkeitsstation. Auch Roland Burkhardt vom Forstamt Kaltennordheim, das ein bewährter Partner der Schule ist, betreute eine Station, in der es um Wissen über die Natur ging.

Die Grundschule wird heute von Mareike Schubert geleitet, die in die Fußstapfen der langjährigen Vorgängerin Christa Clas trat. Die Regelschule leitet Katrin Bing, die ebenfalls auf eine langjährige Schulleiterin, Cordula Braun, folgte. Der gemeinsame Aktionstag hat „Laune gemacht“, ziehen die beiden ein Resümee. 40 gemeinsame Jahre sind es wert, noch mehr davon zu erleben.

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