Schülerzeitung Kaltenwestheim Im Kreuzverhör: Autor, Lehrer, Akrobat

Der „Knaller“ ist ein Knaller: Die gleichnamige Schülerzeitung aus Kaltenwestheim räumte in Erfurt einen Förderpreis ab. Damit können die Schüler es nun noch mehr krachen lassen. Themennot gibt es nicht.

 
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So sehen neugierige Nachwuchs-Redakteure aus:Die Schülerzeitung „Knaller“ an der Grundschule Kaltenwestheim wurde von Viertklässlern gemacht. Für das Projekt gibt es nun Förderung, sodass es in die nächste Runde gehen kann. Foto: privat

Es war eine Erstauflage – und die schlug gleich gut ein: Die Grundschule Kaltenwestheim wurde Ende Oktober in Erfurt vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport beim Schülerzeitungspreis 2024 mit einem Förderpreis ausgezeichnet. „An der Grundschule gab es so etwas wie eine Schülerzeitung noch nicht“, sagt Schulleiterin Katrin Mischorr. Dass man am Ende eine Zeitung herausbrachte und diese erfolgreich war, ist auch Laura Mischorr zu verdanken – die Tochter der Schulleiterin ist 20, studiert Journalismus im Bachelorstudiengang an der Internationalen Hochschule Würzburg und Nürnberg und nahm sich im Frühjahr der Sache an.

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Begeisterte Redakteure fand sie in der vierten Klasse: 20 Schülerinnen und Schüler arbeiteten freiwillig einmal in der Woche in der Schülerzeitungs-AG an ihrem Werk. Dessen Namen legten sie selbst fest: „Knaller“ – eine Zeitschrift von Schülern für Schüler. Es wurden Interviews geführt, Geschichten geschrieben, Rätsel erstellt, Witze und Rezepte gesammelt sowie Urlaubs-, Bücher- und Kinofilmempfehlungen gegeben. Auch Tipps für eine erfolgreiche Grundschulzeit schrieben die Schüler der Klasse 4, die mittlerweile schon die weiterführenden Schulen besuchen, auf. Übrigens war auch ihre „Chefredakteurin“ Laura früher Schülerin in Kaltenwestheim, später dann am Rhön-Gymnasium Kaltensundheim.

Mit was füllt man nun die 21 Seiten, die zunächst digital erstellt wurden? Wenn schon mal ein Buchautor zur Lesung in Kaltenwestheim ist, warum soll man ihn dann nicht gleich zu seiner Figur „Herr Bombelmann“ befragen? Also interviewten die Schüler Wolfgang Lambrecht. Auch ein Akrobat des Mitmachzirkus „Blubber“ stand den Kindern am Telefon Rede und Antwort. Dieser Zirkus hatte auf dem Sportplatz zuvor Schüler und Gäste begeistert. Und schließlich gab es auch Gespräche der neugierigen Schülerzeitungs-Redakteure mit den eigenen Lehrern und mit den Erstklässlern.

Die Grundschule Kaltenwestheim bekam am Ende für ihr Projekt den Förderpreis der Funke Medien Thüringen. Damit kann der „Knaller“ weiter verbessert und fortgeführt werden – man kann mehr ins Layout und auch in Papier investieren als bisher. „Wir haben uns gefreut, diese Hilfe zu bekommen. Viele der Bewerber um den Preis waren viel erfahrener als wir“, sagt Katrin Mischorr. Laura, die derzeit die Theater-AG der Schule leitet, wird sich also bald auch wieder dem Metier Schülerzeitung widmen können.