Die Forschungsergebnisse könnten der Entwicklung von Quantentechnologien zugutekommen. „Unsere Arbeit offenbart, dass es möglich ist, Quantenphänomene auch in weniger idealen, wärmeren Umgebungen zu beobachten und zu nutzen“, betont Gerhard Kirchmair „Wenn wir die richtigen Wechselwirkungen in einem System zur Verfügung haben, ist die Temperatur letztlich egal.“
Theorie der Quantenphysik erklärt
Die beiden großen physikalischen Theorien des 20. Jahrhunderts, die Quantenphysik und die Allgemeine Relativitätstheorie, erklären jede auf ihre Weise die Kräfte, die das Weltall zusammenhalten.
- Quantengravitation heißt das Zauberwort der modernen Physik – eine Symbiose aus beiden Theorien. Beide Theorien lassen viele Fragen offen, die nur mithilfe einer Theorie der Quantengravitation geklärt werden können. Die Quantengravitation ist eine in der Entwicklung befindliche Theorie, welche die Quantenmechanik und die Allgemeine Relativitätstheorie – die beiden großen physikalischen Theorien des 20. Jahrhunderts – vereinigen soll.
- Während Albert Einsteins (1879-1955) Allgemeine Relativitätstheorie sich mit der Gravitation – einer der vier Elementarkräfte des Universums – befasst, beschreibt die Quantentheorie die übrigen drei kosmischen Elementarkräfte: elektromagnetische Wechselwirkung, schwache Wechselwirkung und starke Wechselwirkung. Sie geht vor allem auf die deutschen Physiker Max Planck (1858-1947) und Werner Heisenberg (1901-1976) sowie den österreichischen Wissenschaftstheoretiker Erwin Schrödinger (1887-1961) zurück.
Man könnte es auch so ausdrücken: Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt den Aufbau des Weltalls im Großen und erklärt die Vorgänge bei großen Massen wie Planeten und Beschleunigungen. Die Quantentheorie wiederum will die Wechselwirkung zwischen den kleinsten Teilchen erklären. Die Probleme bei der Zusammenführung beider Theorien sind so kompliziert und die Lösungen so undenkbar, dass selbst ein Genie wie Einstein vor den geistigen Herausforderungen kapitulieren musste.
Info: „Schrödingers Katze“ einfach erklärt
„Schrödingers Katze“
Im Jahr 1935 wurde das Gedankenexperiment „Schrödingers Katze“ erfunden, um die unterschiedlichen Zustände von Atomen bildhaft darzustellen. Der Namengeber und Erfinder war der österreichische Physiker, Wissenschaftstheoretiker und Mitbegründer der Quantenmechanik Erwin Schrödinger (1887-1961).
Gedankenexperiment
In einer nicht durchsichtigen Kiste befinden sich eine Katze, ein Apparat mit einer radioaktiver Substanz, ein Detektor für radioaktive Strahlung, ein Hammer sowie eine Giftampulle.
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Die radioaktive Substanz ist in einer so geringen Menge vorhanden, dass die Wahrscheinlichkeit, das ein Atom innerhalb einer Stunde zerfällt, genauso groß ist wie die Wahrscheinlichkeit, dass keines zerfällt.
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Würde ein Atom zerfallen, würde der Detektor dies wahrnehmen. Der Hammer würde sich bewegen und die Giftampulle zerbrechen, woraufhin die Katze sterben würde. Ob dieser Prozess ausgelöst wird, ist jedoch eine Frage des Zufalls und lässt sich nicht vorausbestimmen.
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Vor dem Öffnen der Kiste kann niemand sagen, welcher Zustand innerhalb der Kiste herrscht. Deshalb sind die Atome in dieser Zeit vor dem Öffnen gleichzeitig zerfallen und nicht zerfallen. Die Katze ist gleichzeitig tot und lebendig.
Quantenmechanik
Der im Experiment beschriebene, ungewisse Zwischenzustand der Katze steht in der Quantenmechanik für das Konzept der sogenannten überlagerten Zustände. Solche Zwischenzustände können Atomkerne radioaktiver Substanzen haben. Ihr Zerfall kann in einem bestimmten Zeitraum stattfinden, muss er aber nicht. Mit einer Messung, was bei Schrödingers Katze das Öffnen der Kiste wäre, kann dann erst nachträglich festgestellt werden, ob der Atomkern zerfallen ist oder nicht.
Makroskopische Welt
Dieses Experiment zeigt, dass Zustände und Vorgänge, die der Quantenmechanik zugehören, nicht auf unsere alltäglichen makroskopischen, sprich greifbaren, Systeme in der Welt übertragen werden können. Denn einen solchen Zwischenzustand von Zerfall und Nicht-Zerfall gibt es nicht außerhalb der Quantenmechanik. Ein Tier ist entweder tot oder es ist lebendig. In der Quantenmechanik hingegen sind beide Zustände gleichzeitig möglich, solange keine überprüfende Messung vorgenommen wird.