Schmieden zum Fest Asterix und die Steinbach-Hallenberger

Annett Recknagel

Ein reges Kommen und Gehen herrschte zum Museumsfest im Steinbach-Hallenberger Heimathof am Sonntag. Hunderte Gäste flanierten, staunten, lauschten, unterhielten sich, genossen gutes Essen und erholsame Musik.

 
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Plumps – und schon lag er drin, im Zaubertrank. Dabei sollte Obelix nur einen Schluck davon nehmen. Asterix ist diesbezüglich umsichtiger. Ob Fläschchen oder Löffel – das Gebräu misst er stets gut ab. Die Menge macht´s eben – das weiß auch der Steinbach-Hallenberger Zinngießer Gerhard Usbeck. Vom Miraculix Zaubertrank inspiriert, kreierte er einen ganz besonderen Löffel. Zum Umhängen. Geeignet für Männertagsausflüge und andere Touren, bei denen Lustigmacher im Spiel sind. Whiskey zum Beispiel. Die Löffel präsentierte Usbeck zum Museumsfest am Sonntag im Garten des Heimathofes.

Es gab sie sogar mit erotischen Verzierungen. „Schon im Mittelalter wurde aus Zinnbechern getrunken und die Leute haben die Pest überlebt“, erklärte der Zinngießer schelmisch lächelnd und nebenan krachte es so richtig. Hämmer donnerten auf Stahl. Das in der Feldschmiede von 1857 erhitzte Eisen wurde bearbeitet. Ulli Holland schlug zu – und viele Kinder staunten. Der zwölfjährige Mark wollte es einmal selbst probieren. Flugs bekam er eine Schürze umgebunden. „Mach’ mal Feuer“, forderte ihn Kunstschmied Falk Nothnagel auf und sofort bediente der Junge den Blasebalg.

Testlauf für das Burgfest im Juni

Artur und Norwin hatten ihre Hände derweil im Teig. Aber nicht, um Kuchen zu backen. Die Zutaten gehörten zu einer Badebombe. Und das duftete. Schräg gegenüber zeigte der fünfjährige Ole ganz stolz seine Arme. Geschmückt wurden sie mit acht Tattoos. „Hier passt noch eins hin und da auch“, erklärte der Junge aus Crawinkel. Die Sticker müssen unbedingt bis Donnerstag halten, dann nämlich startet eine Mini-WM in seinem Heimatort. Zum Museumsfest in Steinbach-Hallenberg war er also genau richtig. Schulförderverein und Jugendbeirat klebten die Tattoos – mit Blick auf die Hasel-Pipe. Selbst Landrätin Peggy Greiser machte an dem Stand Halt und verewigte ihren Handabdruck auf einem großen Plakat. Selma rief: „Die Ketten hier habe ich selbst gemacht“ und ließ sich ein leckeres Eis schmecken. Hinterm Dutch-Oven agierten die Bäckerbrüder Daniel und Thomas Marr sowie Nico Staude. Schließlich machte Flanieren hungrig. Und Leckereien gab es zum Museumsfest für jeden Gaumen. Schichtfleisch, Burger und Folienkartoffeln lockten ebenso wie Kuchen, Waffeln und Kaffee.

Die Mandolinengruppe mit ihrer über hundertjährigen Tradition unterhielt die Gäste routiniert. Rundgänge durchs Museum luden ein. Der Burgvogt führte die Gäste herum. „Das hier ist die Übungsmeile für das Burgfest“, stand für Gerhard Usbeck fest. Das erste Fest seit der Pandemie findet vom 16. bis 18. Juni mit einem voll gepackten Programm statt. Spinnfrauen und Wolldamen durfte bei der Arbeit über die Schulter geblickt werden. Die Damen der Hospiz-Kreativgruppe boten Handarbeiten an. Viele verschiedene Stände galt es zu erkunden.

Handgearbeitete Artikel aus Holz, Wolle, Papier, Keramik und Filz gab es. Die schönsten Duftkerzen, Felle, fair gehandelte Produkte und vieles mehr war zu haben. Dazu kamen Mitmachaktionen. Eingebracht hatten sich wieder sehr viele Helfer. Hunderte von Gästen zog es in den Heimathof, darunter auch Landrätin Peggy Greiser und Bürgermeister Markus Böttcher. Museumsleiterin Tanja König war begeistert ob der guten Resonanz. Das Highlight aber war die Feldschmiede. „Uns kann hier nichts passieren – wir sind vom Strom unabhängig“, verkündete Falk Nothnagel. Und wahrlich waren die Akteure mit ihren Hämmern insbesondere am Nachmittag stets von Menschen umringt. Und Asterix wäre mit Sicherheit auch voll bei der Sache gewesen – ob mit oder ohne Zaubertrank bleibt ein Geheimnis.

www.metallhandwerksmuseum.de

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