Stell dir vor, es ist Schule und kaum einer geht hin. Nicht, weil die Kinder keine Lust auf Unterricht haben. Sondern weil es angesichts der sinkenden Geburtenraten immer weniger Kinder gibt, die die Schulbank drücken können. Das ist kein düsteres Science-Fiction-Szenario, sondern drohende Realität. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren in Schmalkalden-Meiningen immer weiter zuspitzen, wie Zahlen des Landratsamtes zeigen. Allein in den Grundschulen wird es danach ab dem Schuljahr 2029/2030 fast 1000 Kinder weniger geben: statt bisher rund 4100 nur noch etwas mehr als 3100. Um die ganze Dramatik zu verstehen: In kleinen Grundschulen wie Kühndorf, Jüchsen, Wernshausen oder Kaltenwestheim lernen insgesamt um die 100 Schüler, große Grundschulen wie in Meiningen, Fambach, Floh oder Schmalkalden besuchen ungefähr 200 bis 350 Schüler. Allein nach nüchterner Mathematik gibt es demnach mindestens vier bis fünf Grundschulen zu viel, wenn die Schülerzahlen so einbrechen wie prognostiziert. Daran besteht für Politiker wie den Meininger Bürgermeister und Bildungsausschussvorsitzenden Fabian Giesder (SPD) kein Zweifel.
Schmalkalden-Meiningen Zu wenig Kinder, zu viele Schulen
Marko Hildebrand-Schönherr 09.05.2025 - 12:00 Uhr