Landrätin Greiser argwöhnt nun darüber hinaus, dass die Geologen der BGE ungenaue Daten zur Standortsicherheit erhoben hätten. So seien detaillierte analoge Karten „offenbar komplett durchs Raster gefallen“, heißt es in Greisers Erklärung. „Die in Thüringen ausgewiesenen Teilgebiete sind demzufolge deutlich zu groß.“ So seien in Teilen der ausgewiesenen Flächen die für das Endlager notwendigen Gesteine gar nicht vorhanden, was auch für Schmalkalden-Meiningen gelte.
Zudem moniert die Kreischefin, dass die Frist für die fachlichen Stellungnahmen zu kurz und der Auswahlprozess bereits ohne Öffentlichkeit weit vorangeschritten sei. „Das Verfahren findet unter enormen Zeitdruck statt. Es hat den Anschein, dass hier etwas möglichst geräuschlos und schnell durchgedrückt werden soll.“ Alle Thüringer seien daher aufgefordert, sich in den Prozess aktiv einzubringen. „Die Region ist bereits durch zahlreiche Stromtrasse- und Infrastrukturprojekte massiv betroffen.“
Das Landratsamt werde nun die Initiative ergreifen und vor einer am 6. und 7. August geplanten Fachkonferenz der BGE bei weiteren Thüringer Landkreise für ein gemeinsames Vorgehen werben. Die Bürger forderte Greiser auf, selbst an dieser digitalen Konferenz teilzunehmen, Anträge einzureichen und so den Druck zu erhöhen und mehr Transparenz zu schaffen.
Zudem möchte der Landkreis Experten aus der Region wie etwa Geologen zur Mitarbeit in einem „Fachforum Teilgebiete“, dass von der BGE errichtet werden soll, gewinnen, „um tatsächlich alle Ausschlusskriterien für unsere Region zu beleuchten und festzuschreiben“. Ziel müsse es sein, einen Standort in Deutschland mit der bestmöglichen Sicherheit zu identifizieren.
www.fachkonferenz-anmeldung.de