Schmalkalden-Meiningen Landrätin fordert Belohnung für Corona-Getestete

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Landrätin Peggy Greiser an ihrem Schreibtisch im Landratsamt. Foto: MT/M. Hildebrand-Schönherr

Wer einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen kann, sollte gewisse Vorteile erhalten. Das meint Landrätin Peggy Greiser aus Schmalkalden-Meiningen.

 
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Meiningen - Landrätin Peggy Greiser (parteilos) spricht sich dafür aus, Bürgern mit einem negativen Corona-Schnelltest-Resultat bestimmte Vorteile zu gewähren. „Warum soll ein Bürger mit einer Bescheinigung über ein negatives Testergebnis nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden bestimmte Angebote nutzen dürfen? Mit einem solchen Belohnungsmechanismus wäre die Testbereitschaft noch höher und Infektionsketten könnten noch früher durchbrochen werden“, sagte sie am Donnerstag. Die Strategie für die nächsten Wochen und Monate könne nur lauten: Testen, impfen, öffnen.

Die Landrätin kritisiert Bund und Länder, die sich weiterhin nur eindimensional an Inzidenzzahlen orientierten. „Dieser reine Inzidenz-Fetischismus in Deutschland bringt uns nicht weiter“, betonte sie. „Wenn ich die Zahl der Neuinfektionen ohne die Basis der Gesamttests in einer Region in Bezug zueinander setze, dann vergleiche ich Äpfel mit Birnen. Auf dieser dünnen Basis Grundrechtseinschränkungen vorzunehmen, halte ich für sehr gewagt.“

Bisher gebe es trotz Nachfrage bei Ministerien keinen Überblick, welche Regionen in Deutschland wie viel testen lassen, weil beispielsweise Hausärzte und Kliniken Abstriche teilweise in überregionalen Laboren auswerten ließen. „Entscheidend sind nicht Inzidenzen, entscheidend ist, wie viele Menschen in einer Region tatsächlich infiziert sind, entscheidend ist die Dunkelziffer. Die versuchen wir mit unserem Schnelltest-Angebot und unserer gesamten Test-Strategie im Landkreis zu verringern“, so Greiser. Generell vermisse sie einen klaren Plan bei den jetzt getroffenen Beschlüssen von Bund und Ländern. „Ein Gang vor, ein Gang zurück – grundsätzlich fahren wir nur auf Sicht. Das sind andere europäische Länder deutlich weiter“, sagte sie.

In Schmalkalden-Meiningen bewegt sich die Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 206 weiterhin auf sehr hohem Niveau. Wie das Gesundheitsamt am Donnerstag mitteilte, gab es einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 im Landkreis. Es handelt sich dabei um einen 67-Jährigen aus der Schmalkalder Region.

Im Meininger Kinderhaus Regenbogen wurde eine zweite Reihentestung vorgenommen. Ergebnis: bislang vier weiteren positiven Resultate. Die Einrichtung bleibt bis zum Freitag, 5. März, geschlossen. Für die Notbetreuung ab Montag müsse ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, teilte das Landratsamt mit. Im Evangelischen Gymnasium Meiningen hat sich eine Schülerin mit dem Corona-Virus angesteckt. hi

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