In all den Jahrzehnten hat sie gelernt, mit offenen Augen solchen Hinweisen nachzugehen. „Man bekommt einen Blick dafür und lernt, Bodenspuren zu erkennen und richtig zu deuten.“ Wer sich nur mit der Literatur befasse, komme da oft nicht zum Ziel. Früher seien Behauptungen zur Existenz bestimmter Fakten gerne von einem Autor zum anderen weitergegeben worden. „Man könnte auch sagen, es wurde abgeschrieben.“ Das verleitete oft dazu, etwas als bare Münze zu nehmen, weil es zehnmal in der Literatur so benannt wurde. „Inzwischen sind wir ein ganzes Stück weiter, haben viele Erfahrungen und ahnen, wo man skeptisch sein muss.“
Der berufliche Weg von Brigitte Zech ging einst allerdings in eine ganz andere Richtung. Sie lernte zunächst Buchhalterin, absolvierte dann ein Studium der Handelswirtschaft, erwarb einen pädagogischen Zusatzabschluss und war jahrzehntelang an Bildungseinrichtungen tätig – erst als Leiterin, dann als Lehrkraft. Mit dem Eintritt ins Rentenalter konnte sie sich dann voll und ganz ihrem Hobby widmen. Ist das Wetter schön, ist sie draußen unterwegs – regnet oder stürmt es, dann ist Zeit für Archive oder die Recherche am Computer. Die Auszeichnung mit dem Denkmalpreis kam für sie überraschend. „Es ist nicht nur eine Ehrung für mich, sondern für die Arbeit der Bodendenkmalpfleger bei uns im Raum Schmalkalden generell“, sieht sie sich nicht gerne im Vordergrund. Der Arbeitskreis hatte allerdings selbst schon einmal 2009 diese Ehrung bekommen. Dass nun auch dessen langjährige Leiterin für ihr Lebenswerk den Preis erhielt, rundet das langjährige engagierte Wirken der Gruppe für die Region nun ab.