Schmalkalden Kanufahrten und 800 Köttbullar

Annett Recknagel
Ein tolles und nachhaltiges Erlebnis – Kanufahren in Schweden. Foto: Annett Recknagel

Zwölf erlebnisreiche Tage in Schweden sind vorbei – 32 junge Leute aus dem Kirchenkreis Schmalkalden und fünf Betreuer kehrten kürzlich wohlbehalten wieder nach Hause.

 
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So, was soll es geben: Frank Peternell hatte sich verkalkuliert. Und das auch noch beim Essen. „Es ist Frank – da verhungert man nicht“, erklärte Gwendolin. Die Sechzehnjährige war erstmals mit auf großer Fahrt nach Schweden und fand das gemeinsame Zelten in der ersten Woche sehr cool. Da nahm sie den ein oder anderen Müsliriegel oder auch Kekse gern in Kauf. Und außerdem ganz so wild sei es essenstechnisch nicht gewesen. „Sechs Kilogramm Nudeln reichen eigentlich für 60 Personen“, weiß Frank Peternell aus Erfahrung. Diesmal aber sei dieser Vorrat von nur 37 Leuten verputzt worden. „Sie haben einfach zu viel gegessen“, berichtete der Kreisjugenddiakon weiter und kam auf 800 Köttbullar zu sprechen.

Doch Schluss jetzt mit dem Essen – das ist schließlich nicht das Wichtigste an einer Ferienreise. Noch dazu, wenn es nach Schweden geht. Weitaus wertvoller sind die gemeinsamen Erlebnisse. Angeln zum Beispiel. Aaron erzählte von einem Hecht, der allerdings nur 40 Zentimeter lang war und wieder ins Wasser zurückdurfte. Gwendolin schwärmt vom Kanufahren. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Larissa und Emma teilte sie sich ein Kanu. Am nächsten Tag wechselte die Besetzung. Auf diese Weise wurde die Gruppe gemischt und lernte sich kennen. „Das Kanufahren schweißte schon zusammen, eben durch den Partnertausch“, erzählte Elli aus Haindorf. Die zweite Woche am See mit Chillen und Baden habe ihr besonders gut gefallen. Sogar Shoppen sei dringewesen und das nicht zu knapp. „Wir haben uns eigentlich schnell zusammengefunden“, meinte die 14-jährige Larissa aus Schnellbach. Auch sie war erstmals dabei und fand es sehr schön. „Das Essen war sehr sehr lecker“, sagte sie in Richtung Frank Peternell und im nächsten Jahr will sie unbedingt wieder dabei sein. In den Zelten sei es nachts schon etwas kühl gewesen. Und die Mücken – nun ja, die habe es auch gegeben.

Der Spaß beim Kanufahren aber habe überwogen. Und außerdem habe man in der zweiten Woche in einem Freizeitheim inBovik übernachtet. Sonntags habe es dort sogar einen Gottesdienst mit deutschen Lesungen und deutschen Ansagen gegeben. Das sei beeindruckend gewesen. Beim Kirchenkaffee habe die Gruppe tüchtig mitgeholfen.

„Es war eine sehr angenehme Fahrt. Es war schön, zu sehen, wie ihr euch zusammengefunden habt“, lobte Frank Peternell kurz nach der Ankunft am Freitagnachmittag am Seligenthaler Gemeindehaus. Neu war für die Gruppe, zu lernen, mit einfachen Dingen klarzukommen. Ohne Spülmaschine und ohne jemanden, der putzt und aufräumt. Am Ende aber habe alles sehr gut funktioniert. Natürlich waren die jungen Leute nach der siebenstündigen Rückfahrt müde und ausgelaugt. Trotzdem aber halfen alle beim Entladen der fünf Fahrzeuge kräftig mit. Als Fahrer agierten Tim, Erwin und Johann. Auch Pfarrer Anton Becker saß hinterm Steuer eines Kleintransporters. Frank Peternell lenkte das Versorgungsfahrzeug. Insgesamt legte man 3000 Kilometer zurück. Übrigens führte die erste Woche nach Hällefors. Während die Jugendlichen Kanu fuhren, wurde das Gepäck in einem Begleitfahrzeug transportiert. Natürlich auch das Essen.

Apropos. Was gab es eigentlich Leckeres während der zwei Wochen? „Suppe, Käsespätzle, Schichtfleisch – alles das, was einfach zu kochen ist“, meinte Frank Peternell und war bei seinem Lieblingsthema. Wobei es natürlich nicht das Wichtigste ist, aber bekanntlich halten Essen und Trinken Leib und Seele zusammen. Für Peternell war die Fahrt wieder eine wertvolle Erfahrung. Jetzt wünscht er sich, dass die Gruppe noch weiter zusammenhält. „Ich hoffe, ihr verlasst nicht sofort die WhatsApp-Gruppe und in der ersten Schulwoche treffen wir uns noch einmal“, sagte er. Schließlich seien da noch Vorräte, die er zusätzlich kaufen musste, übrig. Und die gelte es zu vertilgen. Die jungen Leute lachten. Damit haben sie nun überhaupt kein Problem.

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