Ein paar hundert Meter weiter, im Stadtteil Walperloh, hat Jörg Wolke eine andere Künstlerin glücklich gemacht. Tamara Bode eröffnete im vergangenen Jahr ein Tattoo-Studio, kam in Wolkes Firma und wollte von ihm die übliche Werbung. „Dann hat sie meine Bilder gesehen und war sofort begeistert.“
Einige dieser Bilder wird Jörg Wolke in seiner ersten eigenen Ausstellung zeigen, die nächstes Jahr im Januar im Kempinski in Dresden zu sehen sein wird. „Ein echter Knaller“, freut sich der Schmalkalder schon jetzt. Die Schau sollte ursprünglich schon dieses Jahr sein, aber das Grand Hotel Taschenbergpalais Kempinski neben dem Zwinger wird dieses Jahr generalsaniert und öffnet dann sozusagen mit Wolkes Ausstellung. Angebote, seine eigenen Bilder zu zeigen, hatte Wolke schon einige. Aber er ließ sich Zeit. Nun sei die Zeit gekommen, sagt er.
Zurück ins Walperloh: Für Tamara Bode malte er einen stilisierten Frauenkopf und einen Totenkopf im Science-Fiction-Style und veredelte so ihre Studiowand. Was für ein Kontrast zu einer weiteren Arbeit des Schmalkalder Künstlers: In der Zahnarztpraxis Rudolph schauen die Prophylaxe-Patienten seit geraumer Zeit auf einen echten Wolke. Eine Frau, die gerade auf eine Chili-Schote beißt, und ein Auge zukneift, ist das Motiv. „Das sollte Frische ins sterile Praxiszimmer bringen und auch gute Laune.“ Dass die Patienten ganz genau hinschauen, weiß Wolke. Denn Heike Rudolph hat ihm erzählt, dass mehreren aufgefallen sei, dass die Backsteine auf dem Wandbild genau so aussehen wie die am Haus. „Das ist so. Ich habe die draußen an der Außenwand gemessen und sogar die Fugen in Originalgröße und -farbe drinnen nachgemalt“, sagt Wolke und kneift dabei genau wie sein Modell ein Auge zu.
Übrigens: Dass es so aussieht, als schaue Frank Luck jeden im Raum an, liegt an den Augenpunkten, die Wolke mit dem Pinsel gesetzt hat. Die sieht aber nur, wer ganz genau hinschaut.