Beim Blick aus der großen Fensterfront zur Terrasse entfährt Kerstin ein Seufzer: „Ooch, jetzt haben wir den Sonnenuntergang verpasst.“ Wo sie doch so eine Sonnenuntergangsfanatikerin und der so wunderschön von ihrem Wohnzimmer im Schmalkalder Stadtteil Näherstille aus zu beobachten sei. Kein Wunder, das Gespräch dauerte zweieinhalb Stunden. Die Wohnung in dem Mehrfamilienhaus in Hanglage haben die beiden gekauft. „Weil wir uns so wohlfühlen in Schmalkalden. Die Ruhe, die Luft, die sichere Umgebung, der Bekanntenkreis, die Arbeit“, zählt Kerstin Sperlich-Hoffmann auf. Die 59-Jährige arbeitet seit eineinhalb Jahren am Berufsbildungszentrum in Schmalkalden. Sie ist jetzt im 36. Jahr Lehrerin und wollte nie etwas anderes sein. Sie redet schnell, viel und begeistert – über ihre Schüler, die aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und dem Irak kommen, über ihre netten Kolleginnen und Kollegen, Nachbarn, die sie nach dem Urlaub mit Geschenken überraschen, den Spaß, den sie und ihr Mann im Verein „Über den Tellerrand“ haben, wenn sie mit Menschen aus aller Herren Länder gemeinsam kochen. Denn dann können sie nämlich auch spanisch sprechen.