Bei einer anderen Fahrt, einer Polarlichter-Tour, habe ein Paar aus Berlin nach einem Hügel den Schlitten verloren. Die Vierbeiner drehten jedoch einfach weiter ihre Runden auf dem Feld. Im Dunkeln mit Stirnlampe auf dem Kopf wartete Julia bis sie die Hundeaugen sah und sprang dann auf den leeren Schlitten, um ihn zu stoppen.
Auf fünf verschiedenen Husky-Farmen hat Julia seit Januar gearbeitet, einen Selbstversorgerhof an der norwegischen Westküste unterstützt und viele Ausflüge unternommen.
„Jetzt habe ich Norwegen eigentlich komplett gesehen, nur das Inland habe ich ein bisschen ausgelassen“, reflektiert Julia. Im Mai habe sie einen Norweger kennengelernt und mit ihm das Land bereist. Sie könne sich noch gut erinnern, wie sie bei einem Roadtrip durch Südnorwegen das erste Mal wieder Deutsche gehört und dabei festgestellt hat: „Ich hätte mir kein besseres Land aussuchen können, um die Pandemie zu überstehen. Norwegen hatte meistens niedrige Fallzahlen, weil die knapp fünf Millionen Einwohner des Landes einfach sehr entfernt wohnen.“
In Nordnorwegen habe es nur etwa drei Wochen lang eine Maskenpflicht gegeben, ansonsten eine Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Am Montag wird Julia nach Deutschland fahren, um Weihnachten sowie Silvester in der Heimat zu verbringen und ihr Auto überprüfen zu lassen. Wenn sie im Januar 2022 wieder nach Bodø zu ihrem Freund Steven reist, werde sie nicht mehr geschockt sein, wenn sie bei Sturm und minus 25 Grad Celsius in Norwegen ankomme wie einst im vergangenen Januar.