Schleusingen Weitere 300 000 Euro fließen ins Brunnenhaus

Kaum etwas ist mit dem Brunnenhaus der Bertholdsburg vergleichbar. Nach seiner Sanierung vor einigen Jahren wird nun auch das Umfeld neu gestaltet.

 
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Das historische Brunnenhaus der Schleusinger Bertholdsburg. Foto: /Robert Fehringer

Im Schlossgarten von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen gestaltet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten das Umfeld des historischen Brunnenhauses neu. Später sollen noch eine Treppe zum Obergeschoss und Arbeiten im Innenraum folgen. Ermöglicht werden die Arbeiten wie bereits die äußere Restaurierung des Brunnenhauses durch eine großzügige Spende in Höhe von 230 000 Euro über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Die Kosten belaufen sich diesmal insgesamt auf rund 300 000 Euro. Bis Frühjahr 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Während der Bauarbeiten ist der Schlossgarten nicht über die Suhler Straße zugänglich. Besucher werden gebeten, den Zugang über die Burgstraße zu nutzen.

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Bei den Bauarbeiten wird das Bodenniveau um das Brunnenhaus dem historischen Zustand wieder angenähert. In diesem Zusammenhang wird auch die Freitreppe zum Schloss so verjüngt, dass sie nicht mehr unmittelbar am Brunnenhaus angrenzt. Damit erhält das Denkmal seinen ursprünglich frei stehenden Charakter im Schlossgarten zurück. Zudem wird die bisher abgedeckte Brunnenstube unter dem Brunnenhaus, in der drei Quellen zusammenfließen, mit einem Geländer umgeben und zukünftig wieder einsehbar sein. Dach, Fassaden und Fenster des Brunnenhauses wurden im ersten Bauabschnitt zwischen 2019 und 2021 bereits saniert und die Pfeiler des turmartigen sechseckigen Pavillons dabei wieder auf statisch feste Füße gestellt.

Das Brunnenhaus entstand beim Umbau der mittelalterlichen Bertholdsburg zum Renaissanceschloss vor über 400 Jahren. Es spielte eine zentrale Rolle in der damaligen Gartenanlage, diente dem komfortablen Aufenthalt an erhöhter Position mit Überblick über die kunstvoll kombinierten Blumenbeete und Nutzpflanzen.

Für das Brunnenhaus von Schloss Bertholdsburg gibt es kaum Vergleichsbeispiele. Das ist nicht zuletzt dem Verlust vieler Gartenarchitekturen der Renaissancezeit in Europa zuzuschreiben. Doch auch zu seiner Entstehungszeit war das Schleusinger Brunnenhaus etwas Besonderes. Es steht in engem Zusammenhang mit der Gründungssage der Hennebergischen Residenz am Zusammenfluss dreier Quellen: Die Tochter der die Quellen der Flüsse Erle, Nahe und Schleuse behütenden Wassernixe soll verzaubert und von einem Grafen erlöst worden sein. Die Zauberformel „Sie liebe und siege“ nutzte der junge Ehemann für die von ihm in der Nähe der Quellgrotte gegründete Stadt, die er nach den Anfangsbuchstaben der Zauberformel „SLUS“ Schleusingen genannt haben soll.

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