„Die Erinnerung wachzu- halten ist ein Auftrag für die Gegenwart und die Zukunft“, sagt Frank Eichler vom Schleusinger Bündnis „Nie wieder ist jetzt – gemeinsam für Demokratie und Vielfalt“ Montagabend auf dem Schleusinger Marktplatz. An eben diesem 27. Januar jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal, ein Tag, der an die Schrecken des Holocaust und die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. 60 Menschen, darunter „Omas und Opas gegen Rechts“ aus dem Coburger Land fanden sich auf dem Marktplatz ein. Frank Eichler erinnert an Theobald Götz, den Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Schleusingen, dem sein nichtjüdischer Freund, der Bürgermeister von Breitenbach Oskar Müller, geraten haben soll, das Land zu verlassen. Theobald Götz habe geantwortet, er bleibe hier und werde hier auch sterben. Theobald und Sara Götz und zwei ihrer Kinder wurden am 9. Mai 1942 ins Sammellager Weimar gebracht und am 10. Mai in das Ghetto Belzyce. Das Schicksal der Familie Götz und vieler anderer Juden in Schleusingen hat Kerstin Möhring recherchiert und in ihrer Schrift „Jüdische Geschichte Schleusingens“ 2012 veröffentlicht.
Schleusingen Menschen gedenken Naziverbrechen
Karin Schlütter 28.01.2025 - 16:44 Uhr