Kommt es zu solchen Zeiten, einmal in der Nacht und in erlebnisreichen Lebensabschnitten zu Aufwachstörungen und sind diese Störungen in der Familie vielleicht auch schon in früheren Generationen aufgetreten, müssen sich Eltern deswegen keine Sorgen machen. „Dann liegt dem in der Regel keine Krankheit zugrunde und es ist auch meist nichts Therapiebedürftiges“, erklärt Sarah Braun.
Lieber einen Arzt aufsuchen
Wachen Kinder dagegen mehrmals pro Nacht schreiend auf, und besonders auch in der zweiten Nachthälfte, sucht man besser einen Kinderarzt zur Abklärung auf. „Dann kann in ganz seltenen Fällen auch so etwas wie eine nächtliche Epilepsie dahinter stecken“, sagt Sarah Braun. Auch Eltern, die nicht genau wissen, wie sie mit einem Kind beim Nachtschreck oder beim Schlafwandeln umgehen sollen, ermuntert Sarah Braun, mit dem Kinderarzt zu sprechen.
„Ganz grundsätzlich gilt der Rat, das Kind nicht aufzuwecken, sondern sich ihm ganz ruhig zu nähern und zu versuchen, es sanft zurück ins Bett zu begleiten“, sagt Joachim Maurer. Sowohl beim Schlafwandeln wie auch beim Nachtschreck haben die Betroffenen die Augen zwar geöffnet, weil sie sich ja auch bewegen. „Sie nehmen andere Menschen oder Gefahrenquellen deshalb aber trotzdem nicht bewusst wahr“, sagt Joachim Maurer.
Sobald Eltern also wissen, dass sie ein schlafwandelndes Kind haben, gilt es, nächtlichen Unfällen vorzubeugen. „Haustüren und Balkontüren abschließen, Treppen sichern, Stolperfallen im Kinderzimmer beseitigen, Messer in der Küche wegschließen“, nennt Sarah Braun einige Beispiele.
Eine gute Schlafhygiene
„Tagsüber kann man dann das Gespräch suchen und gemeinsam überlegen, ob es gerade etwas gibt, was das Kind besonders beschäftigt und vielleichte ein Auslöser für das nächtliche Verhalten sein könnte“, sagt Joachim Maurer.
Außerdem hilfreich: eine gute Schlafhygiene. „Dazu zählen ausreichend Schlaf, ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, genügend körperliche Bewegung tagsüber und zwei Stunden vor dem Schlafengehen möglichst keine schweren Mahlzeiten sowie kein Medienkonsum mehr“, sagt Sarah Braun.
Insbesondere die Smartphone-Nutzung im Schlafzimmer sehen die Experten sehr kritisch. „Es gib Studien, die zeigen, dass wir schon kürzer und schlechter schlafen, sobald das Handy einfach nur im Zimmer liegt, selbst wenn es ausgeschaltet ist“, sagt Joachim Maurer.