„Die Form ist gut, jetzt brauchen wir noch ein bisschen Glück und wenn die anderen schwächeln, dann schlagen wir zu“. So bringt Axel Krämer, der Bundestrainer der Skeet-Schützinnen, die Aussicht auf olympisches Edelmetall auf den Punkt. Ob sich schon Nervosität breitmacht? „Bis jetzt noch nicht. Und ich hoffe, dass das auch so bleibt“, sagt Nadine Messerschmidt. Nervosität ist in der Tat das Letzte, was ein Schütze braucht, um auf höchstem Niveau treffen zu können. Während Nadine Messerschmidt genauso wie die erfolgreiche Pistolenschützin Doreen Vennekamp ihren zweiten Olympischen Spielen entgegensieht, ist dieses Ereignis, das wohl jeder Sportler anstrebt, für Nele Wißmer (ebenfalls Wurfscheibenschützin in der Disziplin Skeet) eine Premiere. Bei den Paralympics ist der Gewehrschütze Cliff Junker mit von der Partie, wenn es um olympische Medaillen geht. Und auch Oleksii Denysiuk geht an den Start – für sein Heimatland, für die Ukraine. Für das Land also, aus dem er nach Kriegsausbruch fliehen muste, als die paralympische Schießsportnationalmannschaft außer Landes und somit in Sicherheit gebracht werden sollte. Inzwischen ist er, der Weltmeister im paralympischen Pistolenschießen, Trainer und Trainierender zugleich im Suhler Schießsportzentrum. Das Suhler Aufgebot steht. Und es ist am Mittwoch gebührend verabschiedet worden. Vom Präsidenten des Thüringer Schützenbundes, Stephan Thon, von Oberbürgermeister André Knapp, von Sportprominenz und auch von Mario Voigt, CDU-Landesvorsitzender und CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag. Er war gerade auf Sommertour in Suhl und auch auf Visite im Schießsportzentrum, für das noch immer ein Weg für die Finanzierung der nötigen Sanierungsmaßnahmen gesucht wird, um sich aussichtsreich für die Weltmeisterschaft 2030 bewerben zu können. Den zu finden, dürfte um einiges schwerer sein, als mit der Flinte eine Wurfscheibe zu treffen; was schon schwer genug ist. Mario Voigt hat’s probiert. Mit mäßigem Erfolg. „Wenn ich mir vorstelle, dass die Spitzenschützen pro Woche über 1000 Schüsse auf Wurfscheiben abfeuern – alle Achtung. Da wird sehr viel investiert – Zeit, Ehrgeiz, Kraft und Ausdauer“, so der Politiker, der Suhl als den Standort für den Schießsport in Thüringen sieht. Als den Standort, der Antworten auf drängende Investitionsfragen braucht, um auch künftig in der Spitzenklasse mitspielen zu können.