Schalkau Jugendliche auf Zeitreise

Die Schalkauer Vorkonfirmanden berichteten über die Bedeutung der Bibel. Foto: privat

Was sagt jungen Menschen heute ein Werk, das vor 500 Jahren entstanden ist? In Schalkau (Landkreis Sonneberg) haben sie sich mit der Bibel Martin Luthers befasst.

 
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„500 Jahre Bibelübersetzung (1521/1522-2022)“ war jüngst das Thema des Vorstellungsgottesdienstes der Vorkonfirmanden der Kirchengemeinde Schalkau. „Zwölf junge Menschen haben sich aus freiem Willen entschieden 2024 in unserer Kirchengemeinde konfirmiert zu werden. Dafür besuchen sie im zweiwöchentlichen Turnus die Konfirmandenstunde und bereiten sich anhand unterschiedlicher Themen so auf dieses wichtige Ereignis in ihrem Leben vor“, berichtet Pfarrer Andreas Orendt.

Am Sonntag stellten sie sich zunächst in einem von ihnen vorbereiteten Gottesdienst auch persönlich der Gemeinde vor. Sie widmeten sich thematisch der Entstehung der Bibel, da in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther gedacht wird.

Das Jahr 1522 war nicht nur für die Kirche von großer Bedeutung, sondern auch für die deutsche Sprache, für die Literatur und die Kultur. Am 18. Dezember 1521 begann Martin Luther auf der Wartburg bei Eisenach das Neue Testament zu übersetzen. Das im September 1522 veröffentlichte „Septembertestament“ war der Ausgangspunkt seiner grandiosen Bibelübersetzung, die eine gewaltige, bis heute spürbare Wirkung entfaltete. Diese Bibelübersetzung schuf nicht nur einen neuen Zugang zur Heiligen Schrift und die Grundlage einer gemeinsamen deutschen Schriftsprache, sondern inspirierte auch volkssprachliche Bibelübersetzungen in vielen anderen Ländern Europas.

In nur elf Wochen übersetzte der Reformator Martin Luther auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche. Für die Übersetzung des Alten Testaments benötigte er, unterstützt von Mitarbeitern, zwölf Jahre; 1534 hatte er es geschafft – die ganze Bibel war ins Deutsche übersetzt.

Luther war überzeugt von der Idee einer Übersetzung für die Bedürfnisse der einfachen, weniger gebildeten Menschen seiner Zeit, die zu den lateinischen Texten keinen Zugang hatten.

„Was vor 500 Jahren auf der Wartburg einen Anfang nahm, verdient bis heute Erinnerung und braucht immer wieder Aktualisierung. Luthers Übersetzung der Bibel ins Deutsche ist ein Meilenstein der Verbreitungs- und Wirkungsgeschichte der Bibel insbesondere im deutschen Sprachraum“, ist die Zusammenfassung des Projektes der Vorkonfirmanden.

Die christliche Bibel ist das am häufigsten gedruckte und publizierte und in die meisten Sprachen übersetzte schriftliche Werk der Welt. Als Bibel bezeichnet man die wichtigste religiöse Textsammlung im Judentum wie auch im Christentum.

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