"Die Frage ist, reicht das wirklich?"
Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht noch Fragezeichen bei der künftigen Auslastung der Raffinerie. Im rbb24 Inforadio verwies er auf die Gespräche der Beteiligten zu weiteren Öl-Zulieferungen, sagte aber auch: "Die Frage ist, reicht das wirklich für die komplette Auslastung der Produktion."
Habeck hatte erklärt, der russische Betreiber habe kein Interesse an einer Abkehr vom russischen Öl. Doch zeigt sich Rosneft Deutschland nach Angaben eines Sprechers offen, auch nicht-russisches Öl zu verarbeiten. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur zu dieser Ankündigung: "Das überrascht mich positiv." Er sei davon ausgegangen, dass es "im Zweifelsfall eine Order von Moskau gibt, es nicht zu tun".
Probleme bei der Lieferung über Rostock und Danzig?
Der Sprecher von Rosneft Deutschland hatte aber auf mögliche Probleme bei der Lieferung über Rostock und Danzig verwiesen. Rostock sei kein Öl-Hafen und müsse erst ausgebaut werden. Auch auf dem Lieferweg von Danzig nach Schwedt seien Schwierigkeiten zu erwarten.
Dazu sagte Steinbach: "Die Lieferung von Öl für PCK ist nach meiner Kenntnis für Rostock tatsächlich eine logistische Herausforderung." Nach seinen Informationen sei dies aber mit kleinen Schiffen leistbar. Er habe auch keine Hinweise, dass eine Versorgung über Danzig zum Problem werden könne. "Dort wird eine neue Pipeline gebaut, die deutlich mehr Kapazität hat", sagte der Minister.
Steinbach ging auch auf mögliche Versorgungsengpässe ein: "Damit ist nicht gemeint, dass da jemand drei Wochen auf dem Trockenen sitzt, sondern die Frage ist an der Stelle, kann dann ein entsprechender Lkw, der eine Tankstelle beliefert, auch mal noch einen Tag später erst ankommen, das sind die Größenordnungen", sagte er dem Sender rbb24 Inforadio.