Sanierter Haltepunkt Nagelneuer Bahnsteig für Breitungen

Neu, hoch, bequem: Neuer Bahnsteig Foto:  

Breitungen hat endlich einen modernen Bahnsteig mit festem Pflaster und ebenerdigem Zustieg. Mit sechs Tagen Verspätung soll am 16. Dezember die Matsch- und Kletterzeit vorbei sein. Fast zur gleichen Zeit stehen auch Fahrplanänderungen bei der STB an.

 
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Nun klappt es doch nicht mehr bis zum Dritten Advent: Eigentlich sollten der nagelneue Bahnsteig am Haltepunkt in Breitungen bis zum 10. Dezember fertig sein. Nun ist den Bauleuten doch n och etwas dazwischen gekommen: „Während der Arbeiten wurde festgestellt, dass ein Kabel in den Plänen falsch eingezeichnet war“, sagte eine Bahnsprecherin am Dienstag in Leipzig. Diese Leitung müsse nun erst einmal umgelegt werden. Daher verschiebt sich die Fertigstellung um weitere sechs Tage. Erst am 16. Dezember werden die Züge der Süd-Thüringen-Bahn (STB) an den neuen Bahnsteigen halten. Bis dahin müssen Fahrgäste weiterhin den Behelfsbahnsteig nutzen, der seit dem 15. November den Zugang zu den Zügen ermöglicht.

Der Breitunger Bahnsteig mit seiner schmalen Pflasterung und dem morbiden Reichsbahn-Charme hatte eine Modernisierung dringend nötig. Auf einer Länge von 110 Metern wurde er ganz abgerissen und in einen zeitgemäßen Zustand versetzt. Zudem wurde er von 38 auf die heutzutage üblichen 55 Zentimeter erhöht. Diese 17 Zentimeter steigern den Komfort für Fahrgäste der STB-Shuttles enorm: Samt Gepäck, Kinderwagen und Fahrrädern können sie nun ebenerdig ein- und aussteigen.

Allerdings wird weiterhin am Bahnsteig selbst und seinen Anlagen gebaut, die Restarbeiten ziehen sich laut Deutscher Bahn bis ins Frühjahr. Wenn alles fertig ist, wird der Breitunger Haltepunkt die Standardausstattung haben, die die DB für diese Bahnhofskategorie vorhält: Ein Wegeleitsystem, eine Fahrplanvitrine, ein kleines Wartehaus mit Sitzgelegenheiten und Mülleimer. In die Pflasterung wird ein Blindenleitsystem integriert. Uhrzeit, Zugabfahrten und Verspätungs-Infos werden per einzeiligem elektronischen Display angezeigt. Eine Million Euro hat das ganze nach Angaben der Bahn gekostet. Eine Ticketautomaten gibt es am Haltepunkt nicht, dafür aber in den STB-Zügen.

Die bundeseigene DB ist als Eigentümerin von Gleisen und Bahnsteigen für den Erhalt und Ausbau dieser Infrastruktur zuständig. Das einstige Bahnhofsgebäude wird längst nicht mehr für Verkehrszwecke genutzt und gehört der Gemeinde. Die Personenzüge auf der Strecke, der Werrabahn, werden von der privaten Süd-Thüringen-Bahn (STB) betrieben, die dies im Auftrag und auf Bestellung des Freistaats Thüringen tut. Ein Zug pro Stunde und Richtung, zu Stoßzeiten mehr, dabei in Wernshausen immer Anschluss nach Schmalkalden und in Eisenach nach Erfurt, das ist das Grundangebot auf der Werrabahn zwischen Eisenach, Breitungen und Eisfeld.

Fast gleichzeitig mit der Bahnsteigeröffnung ändert sich aber der Fahrplan dieses Stundentaktes. Wie bisher gibt es alle zwei Stunden einen durchgehenden Zug von Eisenach über Bad Salzungen, Breitungen, Wernshausen, Meiningen, Grimmenthal, Eisfeld und Sonneberg beziehungsweise Neuhaus am Rennweg (und zurück). In der anderen Taktstunde werden die bisher durchgehenden Regionalbahnen Eisenach–Eisfeld aufgeteilt: In eine Relation Eisenach–Meiningen sowie eine Verbindung Meiningen–Eisfeld. Was für Fahrgäste mit Zu- oder Ausstieg in Wernshausen, Breitungen, Schwallungen oder Wasungen heißt: Sie müssen künftig in Meiningen umsteigen, wenn ihr Start oder Ziel weiter werraaufwärts liegt. Ein Nachteil ist das nicht unbedingt: Bisher mussten sie stattdessen 20 Minuten im stehenden Zug in Grimmenthal warten; diese Zwangspause fällt nun weg. Da nun ein ebenso langer Umsteigeaufenthalt in Meiningen angesagt ist, ändern sich die Gesamtfahrzeiten nicht. 60 Minuten in der einen Stunde, 80 Minuten in der anderen, so die alte und neue Fahrzeit für einen Trip zwischen Breitungen und Hildburghausen.

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