Sanfter Tourismus Sagenhaftes Haseltal auf neuen Tafeln

Auf Schritt und Tritt betreten Wanderer im Haseltal Schauplätze regionaler Sagen. Für Ortsunkundige hat der Brauchtumsverein jetzt Schautafeln aufgestellt.

 
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Steinbach-Hallenberg - Eine sagenhafte Anzahl regionaler Sagen spielen im Haseltal. Schon der Meininger Schriftsteller und Apotheker, Ludwig Bechstein, der vor allem für seine Sammlung Deutscher Märchen bekannt ist, wusste das und häufte auch zahlreiche Texte dieser literarischen Gattung an. In jüngster Zeit werden die regionalen Sagen wieder stärker rezipiert. Auch der Steinbach-Hallenberger Thoralf Nothnagel hatte sich der Historie in seinem Konzept eines Sagenpfades angenommen, der sein Vorschlag für eine touristische Erschließung des Knüllfelds und der Region war.

Nun hat der Verein „Heimatliches Brauchtum im Haselgrund & Mundartgruppe“ die Idee mit bislang fünf Schautafeln bereits in die Tat um gesetzt. Seit Anfang Juni die Tafeln zum Verweilen und Lesen regionaler Sagen an den thematisierten Schauplätzen, teilt Sprecherin Kristin Jäger mit. „Zwischen Knüllfeld und Hermannsberg, an der Hallenburg und in der Moosbach werden frei nach Ludwig Bechstein allerlei wundersame und sagenhafte Begebenheiten erzählt. So erfährt man zum Beispiel, wie den Raubrittern von der Moosburg durch einen pfiffigen Trick das Handwerk gelegt werden konnte oder warum auf der Hallenburg zuweilen eine Weiße Frau herumgeistert“, erklärt Jäger.

Der Steinbach-Hallenberger Künstler Gerhard Usbeck habe die Geschichten mit zauberhaften Zeichnungen zum Leben erweckt. Unterstützung haben die Ehrenamtlichen von der Viernauer Firma AWP Metall- und Kunststofftechnik erfahren, die aus Texten und Bildern die Schautafeln zusammengefügten. Dafür gebühre dem Unternehmen ein Dank, so Jäger weiter. Nach Genehmigung durch die Stadtverwaltung und in Abstimmung mit Touristinformation und Wegewart stellten sie die Sagenschilder dann auf.

Voraussichtlich ab Juli gebe es die Sagen dann auch auf „Schdaiimicher Platt“ zum Nachhören. Und das funktioniere so: Über die kleinen quadratischen QR-Codes, die auf jeder Schautafel aufgedruckt sind, gelangen Nutzer zur Facebook-Seite des Vereins. „Dort findet man neben den Hörtexten unserer Mundartgruppe auch viele weitere Beiträge und Informationen unseres Vereins, der sich vor allem um die Erhaltung und Pflege des Brauchtums im Haselgrund bemüht“, sagt Kristin Jäger und wirbt um neue Vereinsmitglieder: „Unseren traditionellen Trachtenumzug zur „Körmes“ hat sicher jeder schon einmal gesehen. Alle, die uns dabei helfen möchten, die Steinbacher Traditionen zu pflegen, unsere urige Mundart am Leben zu erhalten und unsere schönen alten Gewänder zu bewahren, sind herzlich willkommen“, so Kristin Jäger. Melden können sich Interessierte über die genannte Internetseite oder auch per E-Mail an brauchtum-facebook@gmx.de.

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