Sand Partei beschreitet neue Wege

Christian Licha

Bayernweit im Fernsehen waren am Wochenende die Delegierten der CSU im Rahmen des ersten virtuellen Parteitagsn. Ein Team des Senders SAT1 war bei der Zusammenkunft im Sander Hotel Goger dabei.

 
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Sand - Ekkehard Mayr-Bülow, der Redakteur der Sendung "17.30 SAT1 Bayern" beantwortete die Frage, warum ausgerechnet Sand ausgewählt wurde: "Wir wollten ins Land hinaus". Der Umkreis von München, wo die Redaktion von SAT1 sitzt, wäre zwar schneller erreichbar gewesen, aber bewusst sollte es kein Ort in Oberbayern sein, so der Korrespondent, der seit 40 Jahren regelmäßig aus dem Bayerischen Landtag berichtet. Die Landtagsfraktion der CSU nannte dem Fernsehsender auf Anfrage einige Regionen, die in Frage kommen würden, wobei sich SAT1 dann schlussendlich für den Stimmbezirk von Steffen Vogel entschied. Gleichzeitig liegt Sand auch im Bundestagswahlkreis von Dorothee Bär, der Staatsministerin für Digitalisierung in Berlin, die als stellvertretende CSU-Landesvorsitzende das Event im Internet moderierte.

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Nicht als Dauerlösung sah Steffen Vogel im Interview die Online-Version des Parteitages: "Die Partei lebt auch von den Parteitagen, man trifft Delegierte aus anderen Regierungsbezirken und den Nachbarlandkreisen. Da findet einfach ganz viel netzwerken statt". In diesem Jahr musste coronabedingt das Treffen der über 800 Delegierten jedoch ausschließlich digital stattfinden. Neben dem Stimmkreisabgeordneten waren aus dem Landkreis Haßberge auch noch die Bürgermeister Matthias Schneider und Holger Baunacher sowie Steffi Hümpfner, Heidi Müller-Gärtner und Julian Müller stimmberechtigt, die das Amt des zweiten beziehungsweise dritten Bürgermeisters ihrer Heimatgemeinden bekleiden. Auch CSU-Kreisgeschäftsführer Gerhard Zösch war dabei, der die Idee zu der Zusammenkunft im Hotel Goger hatte und alles entsprechend organisierte.

Richtiges Parteitag-Feeling kam in dem Nebenzimmer der Gastwirtschaft auf, als die Delegierten die halbstündige Rede ihres Parteichefs und Ministerpräsidenten Markus Söder mit lauten Beifall quittierten. "Spricht da etwa der zukünftige Kanzler?", fragte sich SAT1 in dem Fernsehbeitrag als Söder auffallend oft über nationale und internationale Themen sprach. "Er bringt alles mit, ein deutscher Bundeskanzler zu sein; er hat Regierungserfahrung und einen hohen Rückhalt. Wenn es sich so weiterentwickelt - Ja zu Söder", kommentierte Steffen Vogel die allgemeine Lage zum Unions-Kanzlerkandidaten. Weiterhin standen rund 160 Anträge auf dem Programm, zu denen die Stimmberechtigten ihre Meinung mittels Abstimmung kund taten.

Dieses Mal nicht mit Papier und Stift sondern mittels einem gesicherten Zugangs für jeden einzelnen Delegierten per Online-Votum. Unter anderem standen auch 30 Anträge der Jungen Union Bayern auf dem Programm, wie die Kreisvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende Steffi Hümpfner erzählte. Als Beispiel nannte die junge Frau, die auch dritte Bürgermeisterin in ihrer Heimatstadt Königsberg ist, dass nach Willen der Jungen Union künftig auf den Stimmzetteln bei den Kommunalwahlen auch die Geburtsnamen der weiblichen Kandidaten vermerkt werden sollen, damit die Wähler besser ihre Wunschkandidatin identifizieren können.

Große Beachtung und freudigen Beifall fand in Sand die Äußerung von Dorothee Bär, die online davon sprach, ein Foto der Delegierten in ihrem Wahlkreis erhalten zu haben. Gleichzeitig auch auf seinem Facebook-Profil gepostet, wunderte sich Steffen Vogel über manche negativen Kommentare, die dem Landtagsabgeordneten zu Unrecht vorwarfen die Corona-Hygieneregeln nicht zu beachten. Auf dem Bild waren vier Personen an einem Tisch mit zudem noch genügend Abstand zu sehen. "In einer Gaststätte dürfen zehn Personen an einem Tisch sitzen", kommentierte Vogel die Behauptungen, der sich keines Verstoßes gegen die Vorschriften sicher war.