Saisonstart in Thüringen Es geht um die Bratwurst

Thüringens Wurstkönigin Jennifer Risch und Thüringens Bratwurstkönig Norbert Abt aus Suhl beißen in eine Rostbratwurst bei der inzwischen schon fast traditionellen Eröffnung der Grillsaison „Rostkultur – Thüringen glüht auf“ auf dem Erfurter Domplatz. Foto: picture alliance/dpa/Bodo Schackow

Volksfeststimmung und gelebter Genuss: Tausende Besucher aus ganz Deutschland werden am Sonnabend, 18. März, zur Eröffnung der Thüringer Bratwurstsaison in Erfurt erwartet.

 
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Auch wenn die Rezepturen der Bratwurst sich oft genug von Ort zu Ort unterscheiden, verbindet sie das Land wie kaum eine andere Spezialität und trägt den Ruf Thüringens auf äußerst schmackhafte Weise weit in die Welt hinaus. Keine Frage: Die Bratwurst gehört zu Thüringen wie die Wartburg oder der Rennsteig.

Nachdem das Bratwurstspektakel „Rostkultur“ drei Jahre in Folge pandemiebedingt nicht stattfand, dreht sich nun am Sonnabend auf dem Erfurter Domplatz wieder alles um die Wurst. Denn dann wird ab 10 Uhr die Saison 2023 ganz offiziell eröffnet – mit dem Angrillen. Traditionell wird dafür das die „Rostkultur“ zelebriert: Ein riesiger Rost wird für die Zubereitung des Wurstklassikers angeworfen und Bratwurstkönig Norbert I. hält Hof. Neben ihm sind weitere Thüringer Wursthoheiten vertreten, wenn im größten Kaminzuggrill der Welt mit der Fackel das Bratwurstfeuer entzündet werden wird.

In olympischer Manier wird das Bratwurstfeuer zuvor in die Landeshauptstadt gebracht. Schon um 8 Uhr werden dafür an der Liebfrauenkirche in Arnstadt über 20 Läufer starten, um das Bratwurstfeuer, von der Stätte der ersten urkundlichen Erwähnung der Thüringer Bratwurst, über die Distanz eines Halbmarathons in die Landeshauptstadt zu bringen.

Die Thüringer Rostbratwurst ist dann in ihrer regionalen und Geschmacksvielfalt im Original zu erleben. Vertreten sind nach Angaben der Organisatoren in diesem Jahr 13 Bratwurst-Hersteller aus den verschiedenen Landesteilen.

Auf der großen Bühne gibt es über den ganzen Tag ein buntes Programm aus Musik, Tanz und Unterhaltung. In der gläsernen Manufaktur wird gezeigt, wie Bratwurst vor zwei Jahrhunderten in Handarbeit und ohne maschinelle Unterstützung hergestellt wurde.

Die Bratwurst ist nicht nur eine der Leibspeisen der Thüringerinnen und Thüringer, sie ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Und das nicht erst, seit die EU sie im Jahr 2003 – also vor genau zwei Jahrzehnten – als regionale Spezialität anerkannt und damit auf eine Stufe mit Champagner und Parmaschinken gestellt hat. Jährlich werden einige Zehntausend Tonnen der echten Thüringer Bratwurst laut Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch produziert und ins In- und Ausland geliefert. all

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