Auch der linke Chef-Außenpolitiker Gregor Gysi muss zugeben: Da haben sie sich alle geirrt. „Ich habe Putin nicht zugetraut, den Weg eines verbrecherischen, völkerrechtswidrigen Angriffskriegs zu gehen“, sagte Gysi der Zeitung „Die Welt“. Seine Partei, die Linke, müsse sich „von bestimmten Vorstellungen in Bezug auf die russische Führung verabschieden“. Die Nato als eigentlicher Schuldiger der Eskalation, Russland als Partner, der auf Augenhöhe in ein gemeinsames Sicherheitssystem einbezogen werden müsse: Diesen Glaubenssätzen der Linken hält Gysi nun frontal entgegen: „Die Nato hat letztlich keinen Fehler begangen, die den Krieg rechtfertigte“, und: Auch er müsse erkennen, „dass Putin die Ukraine wohl nicht angegriffen hätte, wäre sie Nato-Mitglied gewesen“. Er verstehe gut, dass die Ukrainer nicht einfach kapitulieren. „Insofern ist es richtig, wenn Waffen geliefert werden“, sagte Gysi. Nur wir Deutschen sollten das nicht selber tun, „aus historischen Gründen“.