Gibt es weitere Probleme?
Hinzu kommt, dass der Transport zum Beispiel nach Afrika durch den Mehraufwand und die längeren Wegstrecken teurer wird. Fachleute weisen darauf hin, dass über die anderen Routen zuletzt im Wesentlichen Viehfutter ausgeführt wurde. Über Polen und Rumänien seien im Juni nur 138.000 Tonnen Weizen exportiert worden, so der CDU-Agrarexperte Norbert Lins. In Drittstaaten gehe wohl fast nichts.
Wird am Ausbau von Alternativstrecken gearbeitet?
Ja. Da es schwierig werde, die Ausfuhrmenge über die Schwarzmeerhäfen sofort wieder auf Vorkriegsniveau zu bringen, blieben andere Transportwege von entscheidender Bedeutung, erklärt ein Beamter der EU-Kommission. Jede exportierte Tonne zähle. Indem man Kapazität und Flexibilität erhöhe, könne man dazu beitragen, die Nahrungsmittelversorgung in armen Partnerländern zu sichern.
Was droht, wenn die Bemühungen scheitern?
Die steigenden Energie- und Düngerpreise könnten nach UN-Prognosen 8 bis 13 Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger treiben - vor allem in Afrika, im Nahen Osten und in Asien. Dabei spielt eine Rolle, dass die Ukraine mit Exporten ihre Lagerbestände loswerden muss, um Platz für die neue Ernte zu schaffen. Diese werden auf 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten geschätzt.