Selenskyj: "In der Ukraine ist heute jeder Kampfpilot ein König"
Vor dem Parlament in London sagte Selenskyj, er erhoffe sich angesichts heftiger Gefechte mit den russischen Truppen in der Ostukraine noch mehr Hilfe von den westlichen Verbündeten - und hoffe überdies, dass London dabei wieder eine Führungsrolle spiele. Im Voraus, sagte der Präsident, bedanke er sich für die starken englischen Flugzeuge. "In Großbritannien ist der König ein Kampfpilot, in der Ukraine ist heute jeder Kampfpilot ein König."
Unter anderem Polen hatte die Nato-Partner zuletzt gedrängt, nach Kampfpanzern nun auch die Lieferung von Kampfjets zu bewilligen. Scholz hatte sich dazu skeptisch geäußert. Deutschland hat bislang die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern zugesagt und der Rüstungsindustrie die Genehmigung für den Export von bis zu 178 Exemplaren des älteren Leopard 1 erteilt.
Der britische Premier Rishi Sunak lobte Selenskyjs überraschenden Besuch als "Zeugnis für den Mut, die Entschlossenheit und den Kampfgeist seines Landes und Zeugnis der unerschütterlichen Freundschaft unserer beiden Länder". Großbritannien hatte sich seit Kriegsbeginn stets schnell und entschlossen hinter die Ukraine gestellt und steht nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft auf Platz zwei der wichtigsten Waffenlieferanten für die Ukraine nach den USA.
London kündigte im Zuge des Besuchs zunächst keine Lieferung von Kampfjets an, sondern lediglich die Erweiterung seines Ausbildungsprogramms für ukrainische Soldaten. Doch werden künftig auch Kampfpiloten und Marinesoldaten ausgebildet.
Beim Thema Kampfjet-Lieferung hatte sich Frankreich bislang offener gezeigt als Deutschland und andere Länder. Ein britisches Vorpreschen könnte - wie bereits bei vorherigen Waffenlieferungen - den Druck auf die anderen Verbündeten erhöhen.
Biden verspricht Kiew: "Wir werden Ihnen zur Seite stehen"
US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine einmal mehr langfristige Unterstützung bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg versprochen. "Wir werden Ihnen zur Seite stehen, so lange es nötig ist", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) an die Adresse der Ukrainer bei seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Kammern des US-Kongresses.
Der von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete "brutale" Angriff auf die Ukraine habe Amerika und die Welt auf die Probe gestellt, sagte Biden. Amerika und seine Partner stünden ein für die Demokratie und grundsätzliche Werte. Die Ukraine soll künftig mehrere Bataillone schwerer Kampfpanzer aus westlichen Waffenschmieden gegen die russischen Invasoren einsetzen können. Zusätzlich zu den bereits zugesagten Panzern des Typs Leopard 2 aus einer Reihe westlicher Länder sowie den M1 Abrams aus den USA und Challenger 2 aus Großbritannien wollen mehrere europäische Staaten mehr als 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine liefern.