Zuvor waren mehrere Raketen in Slowjansk und im südlicher gelegenen Druschkiwka im Gebiet Donezk eingeschlagen. Mehrere Verwaltungs- und Bürogebäude und Wohnhäuser wurden zerstört. Behördenangaben zufolge wurden mindestens zwei Menschen getötet, weitere 29 wurden verletzt. Die Frontlinie liegt knapp 25 Kilometer von Slowjansk entfernt.
Selenskyj trifft Orlando Bloom: Millionen Kinder ohne Schule
Der ukrainische Präsident wies zudem bei einem Treffen mit dem britischen Schauspieler und Unicef-Botschafter Orlando Bloom auf die schweren Kriegsfolgen für Millionen Kinder in dem Land hin. "Der Krieg zerstört die Kindheit von ukrainischen Kindern", teilte Selenskyj zu einem Video seines Treffens mit Bloom mit. Tausende Schulen seien beschädigt oder zerstört. "Fast 2,7 Millionen ukrainische Schulkinder sind gezwungen, online oder in einer Mischform zu lernen", sagte er. Mädchen und Jungen liefen Gefahr, Depressionen, Ängste oder andere psychische Probleme zu entwickeln.
Forderung nach Klärung von Verbleib vermisster Kinder
Bloom sprach das Schicksal "vermisster Kinder" an, deren Verbleib aufgeklärt werden müsse. Der 46-Jährige bezeichnete den russischen Präsidenten Wladimir Putin, ohne seinen Namen zu nennen, als einen "Kriegsverbrecher". Das Internationale Strafgericht in Den Haag hat gegen Putin wegen Verschleppung von Kindern Haftbefehl erlassen. Russland bestreitet, dass Kinder deportiert würden. Moskau gibt an, dass die Kinder vielmehr vor dem Krieg in der Ukraine in Sicherheit gebracht worden seien. Dagegen beklagt etwa Selenskyj, dass Tausende Mädchen und Jungen zwangsweise "russifiziert" und ihrer ukrainischen Identität beraubt würden.
Soldaten kehren nach britischer Panzerausbildung in Ukraine zurück
Nach ihrer Ausbildung an Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 in Großbritannien sind ukrainische Soldaten auf dem Weg an die Front. "Es ist wirklich inspirierend, die Entschlossenheit ukrainischer Soldaten mitzuerleben, die ihre Ausbildung auf britischen Challenger-2-Panzern auf britischem Boden abgeschlossen haben", sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace einer Mitteilung zufolge. "Sie kehren besser ausgerüstet, aber nicht weniger gefährdet in ihre Heimat zurück. Wir werden ihnen weiterhin zur Seite stehen und alles tun, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen."
Das Training sei abgeschlossen, hieß es vom Verteidigungsministerium. Dabei ging es unter anderem darum, wie Challenger-Besatzungen zusammenarbeiten und kommandiert und Ziele effektiv identifiziert und angegriffen werden.
Großbritannien hatte im Januar als erstes Land die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt und damit Verbündete wie Deutschland unter Druck gesetzt, selbst Panzer zu schicken. Insgesamt stellt London 14 Challenger 2 zur Verfügung.