Rundweg Dr. Wald Wandern, wo man das Glück riechen kann

Achtsam mit sich und der Natur sein, entschleunigen, wahrnehmen, der Stille lauschen. Dieses Erleben ist oftmals verloren gegangen. Der am Bahnhof Rennsteig eröffnete Rundwanderweg Dr. Wald soll Impulse dafür geben, den Wald als Kraftquell mit allen Sinnen zu genießen.

 
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Stationen und Streckenabschnitte des Rundwanderweges Dr. Wald mitten durch das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald heißen klangvoll Pfad der Stille, Melodie des Wassers, Entdeckung der Langsamkeit, Duft des Waldes oder Komrebi – Licht und Schatten. 13 Kilometer lang ist das Gemeinschaftsprojekt vieler Akteure, das am vergangenen Freitag mit großem Bahnhof am Bahnhof Rennsteig von Bürgermeisterin Beate Misch aus Ilmenau, dem Suhler Bürgermeister Jan Turczynski sowie den Wanderwegewarten beider Städte, Enrico Minner und Matthias Rolfs, eröffnet wurde.

Eröffnet? Das mag sich mancher durchaus fragen. Denn den Dr. Wald Weg gab es bereits. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat er ein Upgrade erfahren. Seine Länge von mehr als 22 Kilometern ist nicht einfach nur auf jetzige 13 Kilometer geschrumpft. Er wurde zu einem Gesundheits- und Achtsamkeitspfad weiterentwickelt und richtet sich an eine ganz bestimmte Zielgruppe, die bewusst wandernd unterwegs ist und aus der Kraft des Waldes schöpft. Dafür bietet der mit leuchtend orangefarbigen Wegmarken gekennzeichnete Rundweg Impulsstationen und Ruhepunkte, um zu verweilen, durchzuatmen, mit allen Sinnen zu genießen oder die Seele baumeln zu lassen.

Der neue Wegeverlauf zwischen Stützerbach, Frauenwald und Schmiedefeld bietet verschiedene Möglichkeiten mit Einstieg am Bahnhof Rennsteig oder in Stützerbach. Er kann als komplette Schleife begangen werden, als kleine oder größere Runde oder auf kleineren Touren. „Der Gast entscheidet, wie viel Zeit er einplanen möchte. Wer alle 15 Stationen mit allen Impulsen wahrnehmen wollte, bräuchte dafür jedoch zwei Tage“, erklärt Ulla Schauber von den Stadtstrategen, die für Konzeption und Prozessbegleitung verantwortlich zeichneten. Jede der Impulsstationen ist mit einer Tafel ausgestattet. Darauf regen Empfehlungen an, was am jeweiligen Ort mit allen Sinnen zu erfassen ist, während sich der untere Tafelbereich mit der jeweiligen Wirkung dazu befasst.

Der Start in Stützerbach beginnt unmittelbar an der Kneippanlage, an deren Fuße nun eine Himmelsliege zum Verweilen einlädt. Sie ist eine von mehreren entlang der Runde, die weiterhin mit einer Himmelsschaukel aufwartet, alle konstruiert und gefertigt aus Stahl sowie einheimischen Hölzern von Jens Babiuch aus Neustadt.

Die unterschiedlich langen Abschnitte führen durch unberührte Natur und idyllische Landschaften entlang des Panoramaweges mit herrlichen Weitblicken im Busselbachtal über die Massenmühle weiter zur Region Roter Grund, wo der Pfad der Stille liegt, der seinen Namen verdient trägt. Hier etwa sollen die Wanderer angehalten werden, die folgenden eineinhalb Kilometer besinnlich, ohne Rast durchzugehen. Nach weiteren Stationen, nach kreativer Auszeit, lockt der Duft des Waldes sowie nach einem kleinen Abstecher die Entdeckung des schönen Biotops Rennsteigteich, das unweit des Bahnhofs Rennsteig als wichtigem Punkt, liegt. Hier befindet sich mit dem Waldlokal nicht nur die einzige Einkehrmöglichkeit direkt am Weg, der Bahnhof ermöglicht zugleich die leichte Anreise.

Sitzkissen, ein Flyer, Besinnungspostkarten, die speziell für den Weg Dr. Wald hergestellt wurden und in den Touristinformationen erhältlich sein werden, sollen die Kraft des Waldes hinaustragen.

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